Depotstraßenproblematik

Ende der 80er Jahre fuhren beständig US-Panzer über die Großauheimer Depostraße, gefährdeten Menschen, störten die Nachtruhe, u. a. wurde die Eisenbahnüberführung beschädigt. Die Depotstraße ist eine Kreisstraße. Im Kreistag blockierten die Grünen auf Betreiben der BUG die Wiederherstellung der Brücke, solange nicht sichergestellt ist, dass von den amerikanischen Panzern keine Gefährdung und Belästigung mehr ausgeht.
Wir dokumentieren dies anhand einer Originalpresseerklärung aus dem Jahr 1989.

Gemeinsame Presseerklärung von BUG und GRÜNEN

BUG und GRÜNE Main-Kinzig treten für eine Entlastung der Bevölkerung von militärischer Belastung und den Folgen des zunehmenden Verkehrs, insbesondere des Schwerverkehrs ein.

Die derzeitige Lösung, d h. die Sperrung der Depotstraße und damit die verstärkte Belastung von Landesstraße und Waldstraße sind für die Bürger/innen ebenso unzumutbar, wir das Wiederherstellen des alten Zustandes, also Bau der Depotstraßenbrücke und Öffnung derselben für den Militärverkehr. Die Großauheimer/innen brauchen keine Panzerstraße!

Aus diesem Grund stimmen BUG und GRÜNE dem Bau der Depotstraßenbrücke nur zu, wenn sichergestellt ist, daß diese nicht vom militärischen Schwerverkehr benutzt wird. Der militärische Schwerverkehr ist vielmehr auf die Kohlenbahn zu verladen. Dr. Neidhardt (BUG) dazu: "Das dient doch der militärischen Übung, wenn die Amerikaner des Verladen auf einer kurzen Strecke zweimal üben können. Außerdem werden die Amerikaner sich dann genau überlegen, ob der Transport von den Fahrzeugen zum Truppenübungsplatz überhaupt notwendig ist."

"Je unbequemer die Auflagen für die Amis sind, desto besser. Wir sollten alle, jeder in seiner Position, dazu beitragen, daß bis zum 8. Mai 1995 alle Besatzungstruppen aus Deutschland verschwunden sind. 50 Jahre Ok-kupation sind genug!" ergänzt Horst Gunkel von der Kreistagsfraktion der GRÜNEN. Und die Spitzenkandidatin der BUG, Elke Tiedtke, geht noch einen Schritt weiter: "Auch die von Wolfgang zum Truppenübungsplatz fahrenden Militärfahrzeuge sollten die Betonstraße ab Wolfgang/Argonner Housing Area benutzen, statt einen Umweg zu fahren und Großauheimer zu belästigen." An der Betonstraße wohnen US-Offiziere. Die US-Army fährt mit ihren Panzern und Trucks zur Zeit einen großen Umweg durch Großauheimer Wohngebiet, um die US-Offiziere nicht mit Lärm und Abgasen zu belästigen.

Weiterhin mahnen BUG und GRÜNE einen Beschluß an, den der Kreistag im letzten Jahr faßte, den Landrat Eyerkaufer aber bisher noch nicht umsetzte: die Kreispolizei (sie ist für die Überwachung der Gefahrengutverordnung Straße auch gegenüber den US-Truppen zuständig) solle verstärkt und gezielt US-Gefahrenguttransporte überwachen, da die Fahrzeuge und die Ausbildung der Fahrer häufig nicht der geltenden Verordnung entsprechen. Hierzu seien, so die BUG, häufige Kontrollen insbesondere in Manöverzeiten nötig, so z. B. an der Landesstraße 3309, an der K 920 Wolfgang-Großauheim und an der K 869 (Waldstraße). Angelika Gunkel (BUG) hierzu: "Unnötig werden Großauheimer/innen gefährdet. Einen schweren Unfall wegen versagender Bremsen an einem US-Tankwagen hat es bereits direkt vor der Lindenauschule gegeben. Der Landrat muß endlich handeln, wir wollen kein Herborn in Großauheim."

Grüne und BUG beklagen vor allem die Verweigerungshaltung von CDU-SPD-FDP in der Depotstraßen-Frage. Diese Parteien würden lamentieren statt zu handeln. Bereits 1987 haben die GRÜNEN eine Vielzahl von Vorschlägen zur Lösung des Problems gemacht, trotzdem stellen sich die Altparteien stur und benützen die Depotstraßenproblematik nur zu Wahlkampfzwecken, als sei den Großauheimern mit einer weiteren Verschiebung der Belastung gedient und nicht mit einer allgemeinen Entlastung.

Dennoch sind GRÜNE und BUG optimistisch: wenn das Wahlkampfgedonner vorbei ist und ohne die GRÜNEN politisch nichts mehr geht, werden wohl auch die Großauheimer Parteien sich den berechtigten Sorgen der Großauheimer/innen annehmen müssen.



Nachtrag

Die US-Amerikaner haben inzwischen die Panzertruppen, um die es damals ging, von dem Depot abgezogen. Daraufhin wurde die Depostraße mit Unterstützung der BUG saniert, wieder eröffnet und mit einem Radweg versehen.



Zurück zur Homepage  ÖkoBüro Hanau

Zurück zur Übersicht Historisches

Zurück zur Übersicht BUG