Protokoll der 2. Sitzung des Fahrgastbeirates Raum Hanau im Jahr 2000

Datum: 15. März 2000, 19.30 bis ca. 22.00 Uhr,
Ort: Gaststätte Dampflok im Hanauer Hauptbahnhof;
Protokoll: Annett Warczok
 

TOP 1: Überblick zu aktuellen Entwicklungen im Schienenverkehr     Gastreferent: Christian Behrendt - Pro Bahn


Christian Behrendt erläuterte anhand von Schaubildern folgende Themenkomplexe:
1. Frankfurt 21 (Beseitigung des Kopfbahnhofes Frankfurt, Untertunnelung der Innenstadt und mögliche Auswirkungen für Hanau)
2. Schienenverkehrspolitik in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis
3.  Stadtbahn für Hanau

Besonders hervorzuheben ist die Änderung des RE 90, der von Hof, Bamberg, Würzburg, Aschaffenburg über Hanau, Frankfurt-Flughafen, Mainz nach Wiesbaden fährt. Bisher gibt es auf dieser Strecke 7 Zugpaare, die im 2-Stundentakt  zwischen 6.00 und 20.00 Uhr an Werktagen verkehren. Für die Strecke Hanau-Wiesbaden benötigt ein Fahrgast lediglich 51 Minuten, für die Strecke Hanau-Frankfurt/Flughafen 21 Minuten (daher auch der Name Flughafen-Express, da die S-Bahn (S8) hier 41 Minuten benötigt).

Ab Fahrplanwechsel (28. Mai 2000) werden nur noch 3 Fahrten pro Werktag je Richtung (entspricht 3 Zugpaaren) verkehren. Dies bedeutet für den Fahrgast eine deutliche Verringerung des Angebots. Im RMV-Aufsichtsrat (Hanau ist durch den Baudezernenten Herrn Patscha vertreten) einigte man sich auf die Streichung der 4 Zugpaare, um Mittel einzusparen, die für die Einführung bzw. Finanzierung der neuen S9 gebraucht werden.

Die S9 wird zum 28. Mai 2000 eingeführt und bietet in erster Linie eine bessere Verbindung zwischen den Städten Wiesbaden und Frankfurt. Das bisherige S-Bahn-Angebot für Fahrgäste aus Mühlheim und Hanau bleibt jedoch unverändert, während Einbußen beim Flughafen-Express hingenommen werden müssen. Das bedeutet, weniger Leistung bei gleichen Fahrpreisen.
Das Land Bayern, das den RE 90 mitfinanziert, hat sich sehr für die Aufrechterhaltung des Angebots eingesetzt, zumal diese Linien eine bedeutende Verbindung zwischen den Ländern Bayern und Hessen darstellt.

Der FGB hat sich zum Ziel gesetzt, beispielhaft an der Kürzung des RE 90, auf Ursachen und Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Die Nutzer des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) haben Anrecht auf Qualität und auf Information.
 
Es wurde von den Anwesenden beschlossen, einen offenen Brief zu formulieren, der sowohl der Presse als auch den verantwortlichen Politikern zugesandt werden soll. Der Brief wird die Auswirkungen und die Hintergründe der RE 90 -Kürzung zum Inhalt haben, und die Frage nach zukunftsweisenden Konzepten (auch zur Verwirklichung des Integralen Taktfahrplans) stellen.
Es sollen wieder Handzettel von der Vorbereitungsgruppe erstellt werden, die zum Fahrplanwechsel zum 30. Mai verteilt werden sollen.

TOP 2: Bericht der Agenda-21-Initiative: Nachhaltige Verkehrsentwicklung

Ein ausführlicher Bericht ist im „Öko-Info“, Ausgabe Frühling 2000, S. 10 zu finden, Informationen hierzu auch unter Effizientere Maßnahmen nötig - BUG mit Agenda-Workshop

TOP 3: Verschiedenes

Keine Anregungen angesichts der fortgeschrittenen Zeit.
Die nächste Sitzung findet wieder in der Dampflok am 10. Mai um 19.30 Uhr statt.


Zurück zur Übersicht Fahrgastbeirat

Zurück zur Homepage  ÖkoBüro Hanau