Das ÖkoInfo 31
Herbst 2001

Rückblick der Exkursion nach Saarbrücken


Aus einer Diskussion im Chat-Room von Wallstreet Online
Öl-Millionär und Vize-Präsi Dick Cheney will seine Stromrechnung nicht mehr bezahlen

Dick Cheney (das ist der, der mit seiner Energy Task Force die 1300 neuen US-Kraftwerke bauen will und Alternative Energie belächelt) kündigte an, dass er für seine Amtswohnung keinen Dollar mehr für die Stromrechnung ausgeben will. Die Gebührenrechnung soll der amerikanische Steuerzahler löhnen, denn das sei bei einer Dienstwohnung ja nur recht und billig. So weit ist das ja noch lustig, aber das arme Schwein hat in der 33-Zimmer-Villa eine monatliche Stromrechnung von 36.650 DM. Al Gore, sein ökologisch korrekter Vorgänger ist noch mit weniger als 8.000 DM pro Monat davon gekommen.
Die Strompreise seinen eben enorm gestiegen, erklärte ein Cheney-Sprecher. Was auch stimmt aber der Stromzähler zeigt bei Cheney immer noch das Doppelte von Gores´. Was macht der eigentlich, betreibt der eine Aluminiumschmelze im Keller?

 Gruß Kesef
Die hohe Stromrechnungen in den Staaten kommen daher, das die größtenteils mit Elektro-Umluftheizungen ihre Häuser beheizen (kein Witz). Die haben im Keller oder im Hauswirtschaftsraum eine Elektroheizung, die die Luft an zentraler Stelle im Haus ansaugt und überall im Haus über Luftschächte verteilt. In jedem Zimmer sind ein oder mehrere Luftdüsen, die die warme Luft verbreiten.

Jetzt kann man auch (in gewisser Weise) nachvollziehen, das Bush die Stromkosten gering halten will.  Außerdem sind (ich schätz mal 95 % der Häuser) für deutsche Verhältnisse nicht isoliert. Die Häuser sind einfache Holzkonstruktionen. Holz ist ja eigentlich ein guter Isolator aber nicht so wie die Amis es machen.

90 % des Holzskelettes sind nur aus einer genormten Leistenform (etwa 2m x 10 cm x 8cm) gebaut (auch kein Witz). Daraus bauen die das Skelett und nageln einfache Holzplatten drauf. Fenster sind auch zu 90 % einfache Fenster (ein Glas, natürlich unisoliert). Die Häuser sind dafür aber im Vergleich zu Deutschland extrem billig. Für ca. 100 m² zahlt man ab 100.000.-- DM mit Grundstück in "lower-middle class" Gegend.  Außerdem kann man so ganze Siedlungen innerhalb von mehreren Monaten hochziehen. Darum schlagen Stromkosten direkt auf den Geldbeutel der Amis durch. In Wintermonaten haben die darum auch z. B. extremen Strommangel und die Leitungen glühen.

 Snowden

Neues aus dem Fahrgastbeirat Raum Hanau

Am 22. September 2001 fand die letzte Sitzung des Fahrgastbeirates Raum Hanau wieder in der Gaststätte Dampflok im Hanauer Hauptbahnhof statt. Der Fahrgastbeirat beschäftigte sich in dieser Sitzung vorrangig mit dem Thema „Schülerverkehre“. Weitere Themen waren ein Bericht zu den Exkursionen der „Arbeitsgemeinschaft Stadtbahn“, Vorstellung und Diskussion des „Mobilitätshandbuches“ der Hanauer Straßenbahn AG sowie die finanzielle Situation des Fahrgastbeirates.

Schülerverkehre

Immer wieder kommt es zu Problemen bei den Schülerverkehren. Betroffene Mütter und Väter berichteten von Schüler-Innen, die aufgrund überfüllter Busse nicht rechtzeitig die Schulen erreichen, langen Wartezeiten aufgrund unzureichender Abstimmung zwischen den Buslinien und erheblichen Problemen bei Änderungen der Schulzeiten (z.B. Hitzefrei etc.). Insbesondere die Koordinierung der Schülerverkehre in das Umland werden als besonders problematisch bezeichnet. Im Laufe der Sitzung wurde die Erarbeitung eines Fragenkataloges beschlossen, der an die Verkehrsunternehmen verschickt werden soll. Angeregt wurde zudem ein „Runder Tisch“, um endlich zu einer Koordination der Schülerverkehre zu gelangen. Nach Auffassung der anwesenden Eltern und Elternvertretungen verschiedener Schulen sowie des Fahrgastbeirates ist vor allem eine umfassende Kommunikation unter den Beteiligten nötig. Das Ziel müsse ein zuverlässiger und zumutbarer Schülerverkehr zwischen den umliegenden Gemeinden und den Schulen in Hanau sein. Verantwortliche der Hanauer Schulen (Schulamt), der Verkehrsgemeinschaft Untermain (VU), der Hanauer Straßenbahn AG. weiterer Verkehrsdienstleister sowie politische Vertreter (Besteller) sollten zur nächsten Sitzung eingeladen werden mit dem Ziel, eine umsetzbare Lösung zu erreichen.
Herr Bock (Fahrdienstleiter der HSB) berichtete von einem gelungenem Abstimmungsbeispiel zwischen Verkehrsunternehmen und Schule: Auf den geänderten Schulschluss der Hohen Landesschule reagierte die HSB zeitnah und präsentierte einen geänderten Schülerverkehr-Fahrplan innerhalb einer Woche.

Ein Vater forderte, auch den  Bahnverkehr zu berücksichtigen, das lange Wartezeiten z.B. am Hanauer Hauptbahnhof für einige SchülerInnen bestünden.

Stadtbahn

Ein kurzer Bericht über die Exkursion der AG Stadtbahn nach Saarbrücken verdeutlichte, dass Stadtbahnkonzepte die Antwort auf steigende Mobilitätsansprüche und immer größere Verdichtungsräume sein können. Moderne Fahrzeuge verbinden in Saarbrücken sogar über Grenzen hinweg. Nähere Informationen über die Exkursion sind im ÖkoInfo enthalten.
Eine Nutzen-Kosten-Rechnung, die Netzplanung und Busanschlusssicherung der Stadtbahn/Straßenbahn ist von der Stadt Hanau in Auftrag gegeben worden, teilte Herr Bock mit. Ergebnisse liegen voraussichtlich im November vor.

Mobilitätshandbuch

Seit wenigen Wochen gibt es ein „Mobilitätshandbuch“ mit dem Titel „Unterwegs in Hanau“ von der Hanauer Straßenbahn AG. Die Herstellung und den Vertrieb des Mobilitätshandbuches hat die HSB aus eigenen Mitteln finanziert. Es wird (in freiwilliger Leistung von Angestellten der HSB) kostenlos an alle Haushalte in Hanau verteilt.

Die große Schrift der Abfahrzeiten und Buslinien soll auch sehschwachen Menschen das Lesen ermöglichen. Leider sind lediglich die Buslinien der HSB verzeichnet, es ist also kein Mobilitätshandbuch für Hanau im eigentlichen Sinn, sondern eine Werbe- und Informationsbroschüre für das Verkehrsunternehmen. Die AST-Verkehre fehlen, obwohl diese von der Stadt Hanau finanziert werden sowie die Fahrpläne der Hanauer „Bahn-Haltepunkte“ wie Westbahnhof, Großauheim.und Wilhelmsbad. Immerhin ist dies ein Versuch, den Hanauer BürgerInnen die Möglichkeiten des ÖPNV nahe zu bringen und er wurde als solcher vom Fahrgastbeirat begrüßt.

Finanzen

Dem Vorbereitungsteam des FGB fehlt das Geld, um zukünftige Sitzungen zu organisieren (Porto, Kopien). Verschiedene Möglichkeiten bieten sich an: Es wurde keine Entscheidung getroffen, das Thema soll bei der nächsten Sitzung des Fahrgastbeirates erneut besprochen werden.
Die nächste Sitzung Sitzung des Fahrgastbeirates Raum Hanau ist voraussichtlich am Mittwoch, dem 24. Oktober um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Dampflok“ im Hanauer Hauptbahnhof.

Bericht der BUG-Fraktion im Ortsbeirat
1.Halbjahr (April – August 2001)

Die BUG-Fraktion brachte mehrere Anträge im Ortsbeirat ein:

In der konstituierenden Sitzung am 26.04.2001 wurden Änderungen des Formulars Ortsbeiratseinladung angemahnt. Ein Antrag, dass zukünftig nicht-öffentliche Sitzungen nur noch öffentlich stattfinden sollten, fand keine Mehrheit.
In der Sitzung vom 17.05.2001 wurde im BUG-Antrag ein Konzept zur Umgestaltung der Sandgasse angemahnt. Die Sandgasse muss in ihrer vollen Länge an die Bedürfnissen u.a. den Individualverkehr (Auto, Bus, Fahrrad) und Fußgängern einerseits und andererseits den Anwohnern angepasst werden. Der derzeitig Zustand kann nur als Übergang anzusehen sein. Der Magistrat muss hier schnellstens handeln. Ziel muss es sein durch die optische Umgestaltung eine nachhaltige Verkehrsberuhigung zu erzielen. In das Konzept müssen die AnwohnerInnen mit einbezogen werden.
Folgende Änderungsanträge wurden gestellt:

1. Ergänzungsantrag zum SPD-Antrag
„Verbesserung des Zustandes im und um den Bahnhof Großauheim - Antrag der SPD-Fraktion vom 29.04.2001“ - Anlage 1/2001
Wir bitten den SPD-Antrag um folgenden Passus zu Ergänzen:
„Bei der Verbesserung des Zustandes soll im Hinblick auf die vorgesehene Aufwertung bzw. Renovierung des Bahnhofes durch die Deutsche Bahn AG - im Auftrag des RMV - Planungsunterlagen der DB AG und des RMV angefordert werden und sollen die Verbände (z.B. dem Fahrgastbeirat Hanau) in die Planung Einbezogen werden.“
Begründung:
Um Planungsfehler in der Zukunft zu vermeiden sollen die Verbände bereits bei der Planung hinzugezogen werden.

2. Ergänzungsantrag zum SPD-Antrag
„Anbindung von Post, Kindergarten am Spitzenweg und Lindenaubad an das Netz der Hanauer Straßenbahn“ - Antrag der SPD-Fraktion vom 29.04.2001 - Anlage 2/2001
Wir bitten den SPD-Antrag um folgenden Passus zu Ergänzen:
"Bei der Planung soll die HSB beauftragt werden den Fahrgastbeirat mit einzubeziehen.“
Begründung:
Um Planungsfehler in der Zukunft zu vermeiden sollen die Verbände bereits bei der Planung hinzugezogen werden.
Ergänzung-/Änderungsantrag zum CDU-Antrag „Einführung der Grünen Welle auf der L3309“ - Antrag der CDU-Fraktion vom 27.04.2001 - Anlage 6/2001
Wir bitten im CDU-Antrag den folgenden Passus zu ändern:
Änderung des ersten Satzes. Der Satz soll lauten: „Der Magistrat der Stadt Hanau wird gebeten, die Ampeln auf der L3309 so zu schalten, dass Autofahrer zwischen Depotstraße und Rodgaustraße bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 80 Km/h mit einer Grünen Welle rechnen können.“
Dieser Änderungsantrag wurde in geänderter Form angenommen.

Ablehnung des CDU-Antrags „Antrag zur Beleuchtung der Paulskirche“ - Antrag der CDU-Fraktion vom 27.04.2001 - Anlage 8/2001
Wir bitten den CDU-Antrag abzulehnen.
Begründung:
„Bei der Paulskirche handelt es ich um kein kommunales Bauwerk, sondern um ein rein kirchliches, so dass es nicht im Sinne des Steuerzahlers und der Sparpolitik des Magistrates der Stadt Hanau sein kann hierfür Steuergelder zu aufzuwenden.“
Dieser Änderungsantrag wurde leider nach einer sehr kontroversen Diskussion abgelehnt.

Änderungsantrag zum CDU-Antrag „Antrag zur Aufstellung eines Verkehrsspiegels an der Kreuzung Curt-von-Arnim-Straße / Sandgasse“ - Antrag der CDU-Fraktion vom 27.04.2001 - Anlage 9/2001
Wir bitten den CDU-Antrag abzuändern.
„Der Magistrat der Stadt Hanau wird gebeten, dass Ordnungsamt zur Überwachung des ruhenden Verkehrs an den neuralgischen Punkten des Ortsteils
Großauheim verstärkt einzusetzen z.B. im Bereich Sandgasse und so der Straßenverkehrsordnung Geltung zu verhelfen. Bei stärkeren Verstößen sollte die Polizei hinzugezogen werden.“

Begründung:
An der Einmündung der Curt-von-Arnim-Straße in die Sandgasse  sind nach den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung vom Schnittpunkt der Fahrbahnbegrenzungen / Ränder der sich kreuzenden oder einmündenden Straßen jeweils fünf Meter Abstand zu halten. Dieser Bereich darf von Fahrzeugen nicht als Parkraum verwendet werden. Für die Einhaltung des ruhenden Verkehrs ist im Zweifel die Stadt Hanau - Ordnungsamt - zuständig bzw. die Polizei zu informieren, die dort Abhilfe zu schaffen hat.

Deshalb ist die Anbringung eines Verkehrsspiegels ist diesen Bereich, der u. a. zusätzlich als Zone 30 ausgeschildert ist, nicht notwendig und im Sinne der Haushaltspolitik des Magistrates abzulehnen.

Dieser Änderungsantrag wurde leider nach einer sehr kontroversen Diskussion abgelehnt.

In der Sitzung vom 13.06.2001 wurden von der BUG-Fraktion zwei Anträge eingebracht. Im ersten Antrag wurde die Renovierung bzw. Aufwertung des Bahnhofs Großauheim durch die DB und die Vorlage der Planungsunterlagen im Zusammenhang mit der weiterführenden Planungen des RMV gefordert. Der Magistrat wurde gebeten, dies bei den zuständigen Stellen zu veranlassen und den Fahrgastbeirat Hanau in die Planung mit einzubeziehen.

Die BUG-Fraktion forderte die Errichtung eines Behindertenparkplatzes in der Hugo-Wenninger-Straße. Im Bereich der Hauptstraße befindet sich zwischen Rochusplatz und Bahnhofstraße kein Behindertenparkplatz so dass für die Gruppe kein direkter Zugang zu den Geschäften und Arztpraxen vorhanden bzw. möglich ist. Der Antrag wurde mit Errichtung des Parkplatzes umgesetzt.

Die Vorlage des Magistrats, Vermessungs- und Liegenschaftsamt an die Hanauer Stadtverordnetenversammlung zur Straßenbenennung im neuen Baugebiet des ehemaligen Marienhütten Geländes wurde die Straße „Mariengarten“ auf  Grund des BUG-Antrags in der Ortsbeiratssitzung, mit dem Hinweis auf die sonst durchgeführte Geschichtsfälschung und das es bereits in Steinheim einen Mariengarten gibt, in „Marienhüttenstraße“ umbenannt. Die Stadtverordneten haben dem Änderungsantrag der BUG in Ihrer Sitzung zugestimmt.

In der Sitzung vom 16.08.2001  wurde von der BUG-Fraktion zum Erhalt und Verbleib der August-Gaul-Ausstellung im Museum Großauheim eingebracht. Die BFH-Fraktion hatte einen ähnlich lautenden Antrag eingebracht, so dass beide Anträge zusammengefasst behandelt wurden.  Wir forderten den Magistrat auf ein Konzept für diese Ausstellung zu erarbeiten und zu präsentieren und das Museum Großauheim besser ins Bild zu rücken (z.B. mehr Werbung und Hinweise in Publikationen).
Von der BUG-Fraktion wurde ein Änderungsantrag zum CDU-Antrag "Ausbes-serung des Fuß – und Radweges in der Waldstraße“ eingebracht. Dieser wurde nach kontroversen Diskussionen jedoch abgelehnt, obwohl wir mehrmals darauf hingewiesen haben, dass dieser Fahrradweg, bei Benutzung in beiden Richtungen, der Fahrradnovelle nicht mehr entspricht. Wir schlugen die Einrichtung einer abmarkierten Spur am Fahrbahnrand vor.

Der Finanzplanung der Stadt Hanau konnte die BUG-Fraktion nicht zustimmen. In der Planung waren Kürzungen bei, für uns wesentlichen Problemstellungen, nicht berücksichtigt. U. a. wurde im Etat DM 50.000 die für die Vorplanung des Fahrradweges zwischen L3309 und Limesbrücke vorgesehen waren gestrichen. Die für die Renovierung des Bürgerhauses in Wolfgang vorgesehenen Gelder um DM 100.000 gekürzt.

Verkaufsanträge von zwei städtischen Grundstücken in den Waldswiesen wurden in nicht-öffentlicher Sitzung von der BUG-Fraktion jeweils abgelehnt.
J. Wagner  A. Gunkel



Inspirierendes ÖKODORF-Festival 2001 bei Mainz
Gemeinschaften aus aller Welt bei Begegnung von Projekten + Suchenden

Zum 7.Mal seit 1997 lud das ÖKODORF-Institut Hausen / Schwarzwald vom 24.-30. Mai zu einer Begegnung von ökologisch-spirituellen Gemeinschaften und Interessenten ein. Obwohl wir bei den letzten ÖKODORF-Festivals auch schon sehr gute Feedbacks bekamen, war das diesjährige Festival noch mal eine Steigerung in vielerlei Hinsicht. Allein schon rein quantitativ war es das größte ÖKODORF-Festival mit über 100 Teilnehmer-Innen. Bewährte Gastgeberin war wieder die Gemeinschaft Ananda Marga in Wendelsheim bei Mainz. Sie leistet seit über 20 Jahren weltweit Sozialarbeit & politischen Einsatz für Bedürftige: Bau von Waisenhäusern, Kindergärten, Schulen, billigen Herbergen und Selbstversorgungsdörfern in Indien, Rumänien, Südamerika...; Katastrophenhilfe; kostenlos Einführung in Meditation, Yoga, spirituelles Singen... Dada (Wort für Mönch) Sarvajitananda leitete morgens & abends Meditation & Singen interreligiöser Mantras, was bei den Gästen besonders gut ankam. Didi (Nonne) Kaostuba aus Italien bot ein sehr gut besuchtes Frauentreffen an, in der sie eine Meditationseinführung gab. Einige der Frauen planen ein vertiefendes Frauentreffen mit 2 Didis im Herbst in der Delphin-Gemeinschaft.

Aus dem UN-anerkanntem multikulturellen Modellprojekt Auroville in Indien (1500 Menschen aus 40 Nationen) kamen Rüdiger & Ambre mit zwei Kindern. Es ist inzwischen eine wachsende spirit.Kleinstadt aus zig kleinen unterschiedlichsten Gemeinschaften.

Uscha und Alexander stellten das weltweit größte spirituelle Ökodorf Ecopolis in Sibirien (3000 BewohnerInnen) vor. Uscha war öfters zu Besuch dort und wird bald nach Ecopolis auswandern. Alexander kommt aus Russland und lebt für längere Zeit als Abgesandter von Ecopolis in Deutschland. Die Gemeinschaft gründete sich 1992 und lebt die Einheit der Religionen, Selbstversorgung, vegane Ernährung, intern Schenken statt Geld, wenig Gelderwerb von Außen durch Verkauf von selbstgefertigtem Kunsthandwerk, Sexualität nur in der Ehe.

Zu den global aktiven Gemeinschaften zählt auch  Hare Krsna, vertreten durch den freudestrahlenden Rama Gopala aus der Gemeinschaft Hutjesmühle im Hunsrück. Seit einigen Jahren erkennt Hare Krsna auch andere spirituelle Traditionen als gleichwertig an. Deshalb ist die aus früheren Zeiten bekannte aufdringliche Straßenwerbung nicht mehr so auffällig. Die von Rama Gopala mitgebrachten Bücher und selbstproduzierten leckeren & gesunden Energiekügelchen mit Hanf & Algen fanden diesmal reißenden Absatz.

Die Lebensschule Berlin war erstmals und gleich mit 11 Gästen am stärksten vertreten. Sie hat sich aus Patienten um den Heilpraktiker Raimar Ocken gebildet, was u.a. die unten genannte ergiebige Guru-Diskussion auslöste.

Das Schöpferisches Zentrum OASE Neustadt/Holstein berichtete u.a. von seinem erfolgreichen Kampf gegen einen unseriösen Sektenpfarrer. Dessen Kampagne hatte zum Anzünden des OASE-Reethauses beigetragen. Die Gemeinschaft ist jedoch schon so stark mit der Schöpfung (Gott) verbunden, daß sie die Hauszerstörung als Chance begriff, den schon lange geplanten Neubau zu realisieren: Einen großen Dom (nicht mit Kirche zu verwechseln) mit Meditations- u. Essraum. Zwar hat auch die OASE einen spirituellen Lehrer in ihrer Gemeinschaft. Johannes trifft jedoch keine Entscheidungen, sondern hilft den Mitgliedern den Kontakt zu ihrem inneren schöpferischen Kern künstlerisch zu finden.

Karl-Heinz & Sabine berichteten von der Entstehung, den Zielen und dem aktuellen Stand der Delphin-Gemeinschaft Schwarzwald, in der das ÖKODORF-Institut angesiedelt ist. K.-H. baute 1987-95 das Expo2000-Modellprojekt Lebensgarten bei Hannover mit auf und bietet dort noch mehrmals jährlich Seminare zur Gemeinschaftssuche/-gründung an.
Geplant ist die Weiterentwicklung der Delphin-Gemeinschaft zu einem multispirituellen Ökodorf, bestehend aus Gemeinschaften verschiedener spiritueller Traditionen, welche alle an der Erkenntnis und Realisierung gemeinsamer ethischer Grundwerte interessiert sind.

Außerdem stellten sich kleinere oder in Gründung befindliche Gemeinschaften vor:|

Videos liefen über die interreligiöse Arche-Gemeinschaft Südfrankreich und von den mehr politisch orientierten Gemeinschaften Niederkaufungen bei Kassel, Ökolea bei Berlin, Schäfereigenossenschaft Finkhof im Allgäu und Freistadt Christiania in Kopenhagen auf ehemaligem Kasernengelände: dort haben es die über 1000 BewohnerInnen nach mehreren Jahren geschafft, den Zutritt von Drogenhändlern aus dem umgebenden Großstadtmilieu zu verhindern.

Teilnahme der Gemeinschaften aus aller Welt war nur möglich, weil wir sie bei freier Kost & Logis einladen konnten. Denn das Gastgeberprojekt Ananda Marga lebt sehr einfach und sein Tagungshaus wird sehr langsam mit wenig Geld renoviert, so daß die Kosten für Kost & Logis sehr niedrig sind.

Außerdem tragen die 1,5 Std. Mithilfe der Gäste (pro Tag) zum niedrigen Preis bei. Abstriche beim Komfort wurden gern in Kauf genommen. Festivalsprache war trotz der Internationalität wie immer Deutsch, was auch alle Gäste aus dem Ausland gut sprechen. Dada Aniichananda (Phillipinen) versorgte uns wieder mit köstlichem vegetarischem Essen, oft auf asiatische Art. Die Zutaten stammten z.T. von der Ananda Marga-Biofarm aus Polen. Allerdings wurde kein Wert gelegt auf 100 % bio. Denn mit jeder eingesparten Mark können die Gastgeber ein zigfaches an Lebensmitteln für hungernde Menschen im Ausland kaufen bzw. dort Selbstversorgungsprojekte aufbauen.

Mehrere sich vorstellende Gemeinschaften haben einen spirituellen Lehrer (Guru im positiven Sinne), was zu intensiven Gesprächen unter den Gästen führte. Unser Teamer & Gruppenpädagoge Joachim Detjen-Wolfsteller initiierte deshalb eine spontane Gesprächsrunde zum Thema spirituelle Leitung. In etwa kam dabei heraus, daß einige Menschen / Gemeinschaften noch einen spirituellen Lehrer brauchen, andere nicht mehr, was beides okay ist. Z.B. ist ein Grund, der zur Gründung der Delphin-Gemeinschaft führte: lernen, Entscheidungen im Kontakt mit der Inneren Stimme / Höheres Selbst zu treffen. Dadurch werden sowohl unergiebige kopflastige Diskussionen überflüssig als auch die dauerhafte Konzentration auf einen Guru.
Roland brachte neben seinem köstlich angeleiteten Gruppenlachen auch den politischen Aspekt der Gemeinschaftsbewegung ein, v.a. durch seine Vorstellung des HOLON-Netzwerks. Zentrale Fragen dabei sind: Wie können Gemeinschaften, andere Teile der Alternativbewegung und die Gesellschaft sich gegenseitig befruchten, so daß es insgesamt zu einer qualitativen Weiterentwicklung der Welt führt. Welches sind die ethischen Grundwerte, auf die sich alle Religionen und Weltanschauungen einigen können? Denn die Gemeinschaften des ÖKODORF-Festivals treten zwar für einen weiten Rahmen und eine große Toleranz untereinander und nach Außen ein. Aber dies darf nicht in einer Beliebigkeit münden, die gar keine Grenzen setzt gegenüber destruktiven Kräften. Dieser politische Aspekt wird bei den nächsten Festivals (v.a. dem Vertiefungstreffen) intensiver behandelt.

Fast nur positives Feedback

Gutes Gleichgewicht zwischen Projektvorstellungen / Wissensvermittlung sowie Entspannung / Selbsterfahrung. Besonders positiv wurde öfters erwähnt das persönliche Kennenlernen in Bezugsgruppen mit je ca. 10 Gästen. Diese trafen sich täglich ca. 1,5 Std. mit je einem Teamer, z. B. zum bewussten Lachen mit Roland (Lachtherapeut). Und ein Mal war jede Gruppe dran, beim Kochen oder beim Kinderprogramm zu helfen, so daß sich die Gäste auch beim Arbeiten kennen lernen konnten.
An Kultur & Entspannung wurden angeboten: Singen, Kreistanz, Spiele für Groß & Klein, Waldwanderung zum Aussichtspunkt und Höhlenbegehung.

Kinderfreundlichkeit des Festivals: Für nur 90DM wurden die Kleinen eine Woche mit Essen und Trinken versorgt und die Eltern konnten sich auf die Veranstaltungen konzentrieren, da 2 mal täglich 3 Std. Kinderprogramm angeboten wurde: Ausflüge zum Barfußpfad (mit Hängebrücke und Flussdurchquerung), Schwimmbad, Wald, Fußball; für die Kleinsten: Planschbecken, Schminken, Basteln, Malen... Und in einer Arbeitsgruppe stellte Wolfgang seine über 10-jährige wertvolle Kinderhaus-Erfahrung vor (inspiriert v.a. durch Montessori und Rebecca Wild), die er demnächst als Mitglied in der Delphin-Gemeinschaft einbringt.

Konstruktive Verbesserungsvorschläge gab es auf grund der großen| Zufriedenheit diesmal nur wenige, die wir so weit wie möglich beim nächsten Festival gern berücksichtigen. Wir freuen uns auch jetzt noch über nachträgliche Verbesserungstipps, am besten schriftlich.

 Trotz des vollen Festival-Programms gelang es Teamern & Gästen nebenbei einige kulturelle Höhepunkte fürs Abschlussfest vorzubereiten. Nach dem Aufräumen & Verabreden weiterer persönliche Begegnungen konnte noch die reizvolle Umgebung erkundet werden: Kräuterlehrpfad, Klosterruine Hildegard v. Bingen, Hofgemeinschaft Bannmühle, christliche Gemeinschaft an der Nahe, Frauenmuseum Wiesbaden, Donnersberg (keltische Wohnstätte, Berglehrpfad, Kräuterspirale, Aussichtspunkte & reichlich Obst an den Wanderwegen). Auch der nahe Pfälzer Wald ist so schön mit vielen Quellen, daß Sabine & ich unseren Urlaub nach dem Festival meist dort verbringen.

Herzlichen Dank auch an alle hier nicht erwähnten Gäste & Gastgeber, die zum Gelingen des Festivals beitrugen. Viele Gäste kamen zum wiederholten Male zum ÖKODORF-Festival, so daß eine "Festival-Familie" am entstehen ist.

Deshalb findet Pfingsten 2002 ein Vertiefungstreffen im Hunsrück statt.

Und um uns auch zwischendurch zu begegnen, bieten wir ab sofort alle unsere Wochenendseminare kostenlos an (abgesehen von den Kosten für Kost & Logis) für alle, die schon mal an einem Festival, Seminar oder einer Beratung teilgenommen haben. Für alle neuen Seminargäste bieten wir die Seminare ab sofort mit einer Spendenempfehlung an statt Festpreis. Die nächsten Termine:
5.-7. Okt. 2001 im Lebensgarten bei Hannover, 9. - 11. Nov. 2001 in der Delphin-Gemeinschaft Schwarzwald. Das nächste reguläre ÖKODORF-Festival ist dann ca. 4.-10. August 2002 wieder bei Mainz. Dort ist vorher noch unser Silvestertreffen 28.12. - 3.1.2001.
Um die Entwicklung der Festivalgemeinschaft zu fördern, ist in Zukunft nur noch Teilnahme am gesamten Festival möglich und es wird Vorbereitungscamps geben. Bitte melden, wenn jemand



Neu: Das Allerallerletzte vom Menschen
Zeitreise
Neulich war ich auf einer Zeitreise im Jahr 2016. Ganz Deutschland war inzwischen AKW-frei, viel schneller als nach dem Atomkompromiss um die Jahrhundertwende zu erwarten gewesen wäre. Der Lösung dieses verwunderlichen Phänomens brachte mich eine Fernsehsendung des Jahres 2016 näher. In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach wurde die Bevölkerung gefragt, worin sie die Ursachen sähe. So lautete die Frage der Meinungsforscher:
In Deutschland sind inzwischen alle AKWs abgeschaltet, wer ist Ihrer Meinung nach hierfür in erster Linie verantwortlich Das Ergebnis war eindeutig, es wird jedoch hier nicht veröffentlicht, um nicht ins Raum-Zeit-Kontinuum einzugreifen.


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