Neue Energien machen Arbeit
Jobkiller Atomindustrie
Die starke Rationalisierung durch den Bau
von zentralen Großkraftwerken, die Zechenstillegungen sowie der beginnende
Wettbewerb im Strommarkt haben zu einem starken Rückgang von Arbeitsplätzen
im Bereich konventioneller Energieträger geführt. Von 1990 bis
1998 fiel die Zahl der Beschäftigten in der Stromwirtschaft um 60.000,
im Bergbau um 50.000.
Aufgrund der Liberalisierung der Energiemärkte
wird allgemein damit gerechnet, daß sich das Abbautempo sogar noch
beschleunigen wird. Die Gewerkschaften rechnen mit einem weiteren Verlust
von 100.000 Arbeitsplätzen - vor allem bei den Stadtwerken. Die einzige
Möglichkeit diesen Trend zu stoppen, besteht darin, die Energieverschwendung
zu beenden und auf regenerative Energieträger umzusteigen.
Innovationsmotor: Erneuerbare Energien
Über die Höhe der Arbeitsplätze
im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es eine Reihe von Prognosen und
Projektionen - aber auch schon praktische Erfahrungen. So sind in Europa
durch die Windenergie bereits über 30.000 Arbeitsplätze geschaffen
worden - in Deutschland allein 20.000: im Kollektorbereich 5.000 Arbeitsplätze
und in der Photovoltaik 1500. Die Berechenungen berücksichtigen die
Arbeitsplätze in der Produktion und in dem Vertrieb; über die
entstandenen Plätze im Handwerk liegen keine Zahlen vor, obwohl sie
real existieren. Im Rahmen der Solarkampagne werden im Solarwärmebereich
bis zum Jahr 2003 25.000 Arbeitsplätze erwartet. Darüber hinaus
werden durch das 100.000 Dächer-Programm weitere Arbeitsplätze
entstehen.
Unterschiedliche Erwerbszweige werden gefördert
Jede Technologie, die Wind, Sonne, Wasser
u. a. nutzt, unterstützt jeweils unterschiedliche Erwerbszweige und
bringt verschiedene Typen von Arbeitsplätzen hervor. Der Einsatz von
Biomasse, d.h. in der Hauptsache landwirtschaftliche Abfälle, schafft
viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, aber auch im Maschinenbau,
im Handel und in der Montage. Bei der Nutzung von Sonnenstrahlen werden
Hersteller von Kollektoren, die ihren Einsatz bei der Warmwasserbereitung
und zur Beheizung von Räumen finden, gefördert.
Ausblick mit Prognosen
Im Weißbuch Erneuerbare Energien der
EU wird bei einer Verdopplung des Anteils regenerativer Energieträger
mit 500.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet.
Im EnergieWendeszenario des Öko-Instituts
werden bis 2020 für Deutschland allein 200.000 zusätzliche Arbeitsplätze
erwartet, dabei wird bei diesem Szenario noch von einem geringen Anteil
der Erneuerbaren Energien ausgegangen.
Noch optimistischer sind die Schätzungen
der Fachverbände
(Diese Zahlen sind für die EU):
-
Windkraft: zwischen 190.000 und 320.000 Arbeitsplätze
-
Biomasse bis zu einer Million zusätzlicher
Arbeitsplätze
-
Photovoltaik: etwa 100.000 Arbeitsplätze
-
Solarkollektoren: etwa 250.000 Arbeitsplätze
Rechnet man damit, daß etwa ein Drittel
der Arbeitsplätze auf Deutschland entfällt, sind in 20 Jahren
etwa 500.000 zusätzliche Arbeitsplätze möglich. Zum Vergleich:
Lediglich 40.000 Arbeitsplätze gibt es derzeit in der deutschen Atomwirtschaft.
Durch eine Strategie, die auf regenerative
Energien setzt, wird die deutsche und europäische Industrie gestärkt.
Durch den Export können in Europa bis zum Jahr 2010 weitere 350.000
Arbeitsplätze geschaffen werden.
Neue Energien machen Arbeit
Starker Anstoß für den regionalen
Markt
Mindestens ebenso bedeutsam wie für den
Export sind die erneuerbaren Energien für die regionale Entwicklung.
Regenerative Energien sind zumeist heimische Energien. Die Arbeitsplätze
entstehen vor Ort.
Die Kaufkraft kann in den Regionen wirksam
werden und zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze beitragen.
Zurück zur Übersicht EnergieWende
Zurück zur Homepage ÖkoBüro
Hanau