Bahndreick Spessart:
Raumempfindlichkeit wegweisend für sinnvollen
Bahnausbau
In ihrer Forderungen nach einer ergebnisoffenen und sachorientierten Bestandsaufnahme der Konfliktpotentiale sehen sich die Fahrgast- und Naturschutzverbände der ARGE durch die aktuellen Ergebnisse bestätigt.
Nachdem die DB sich lange Zeit bereits auf die Teilvariante 'Mottgers-Spange' festgelegt zu haben schien, hat sich als Ergebnis der REU eine solche Präferenz als wenig tragfähig erwiesen. Die optimistischen Annahmen zu einem kostensparenden Bau im Spessart dürften sich z.B. nicht bestätigen. Die ARGE Bahndreieck Spessart weist darauf hin, dass gerade die in der REU behandelten, über die reine Betriebswirtschaft hinausgehen Faktoren in den kommenden Verfahren der Raumordnung und Planfeststellung eine entscheidende Rolle spielen werden.
"Nachdem die Südvariante der Mottgersspange durch das Ergebnis
der REU nunmehr vom Tisch ist, bliebe nur die Nordvariante 'quer durch
den Spessart' ". Im Bereich Jossa / Obersinn würden drei große
oberirdische Verzweigungsbauwerke erforderlich. Die Frage nach dem Sicherheitskonzept
für den 11km langen Landrückentunnel erschiene in völlig
neuem Licht. Auf Grund des erheblichen Umwegs gegenüber der heutigen
Direkttrassierung entlang des Kinzigtals würden nennenswerte Fahrzeitverkürzungen
nur um den Preis deutlich höheren Energieverbrauchs und Materialverschleißes
sowie größerer Lärmemission erzielt. Gerade die Fahrzeitkonsequenzen
werden zu einem erheblichen Problem werden, wenn man den Korridor Fulda
-Frankfurt - Mannheim angesichts der überörtlichen Fernverkehrsvertaktung
als funktionale Einheit sieht.
Die Anfang der 90er Jahre angedachte und örtlich vehement bekämpfte
Führung der zwei Zusatzgleise im Südvogelsberg wird durch die
Fachuntersuchung der DB selbst nun nicht mehr weiterverfolgt. Die Abkehr
von einer Trassierung nördlich von Wächtersbach und Bad Soden
hat allerdings direkte Auswirkungen für die verbleibenden kinzigtalnahen
Varianten: Da die Anschlusspunkte Neu-Wirtheim und Distelrasentunnel beide
nördlich des Kinzigtals liegen, eine komplett auf der Nordseite verlaufende
Neubautrasse aber ausscheidet, muss zwangsläufig an zwei Stellen das
Kinzigtal überquert werden.
Die vorgestellten Korridorvarianten sind im Detail noch näher zu prüfen, bevor seriöse Aussagen über ihre Auswirkungen hinsichtlich verkehrlichem Nutzen, Lärmbilanz und Zerschneidungswirkung möglich sind. Voraussetzung hierfür wären konkrete Planungen zur Trassierung mit Kurvenradien, Höhenangaben und Tunnel- bzw. Brückenanteilen samt vorgesehener Lärmschutzmassnahmen sowie die vorgesehenen Zugbelegung vorliegen.
Nach einhelliger Auffassung der ARGE Bahndreieck Spessart muss im Vorfeld solcher konkreter Trassenplanungen jedoch zunächst ein schlüssiges und regionalverträgliches Gesamtkonzept zur mittel- und langfristigen Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im hessisch-bayerischen Bahndreieck formuliert werden. Eckpfeiler hierbei sind:
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