Johannes Zerger, Berlin

Fassungslos und entsetzt stehen Vorstand, Mitglieder, Freiwillige und hauptamtliche MitarbeiterInnen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste vor dem mörderischen und verbrecherischen Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon.

Wir trauern um die Opfer dieses grausamen Anschlags. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und den Verletzten. Mit unseren Gedanken stehen wir an der Seite unserer Projektpartner und Freiwilligen in den USA, wie auch an der Seite all jener, die sich durch diesen Vorfall in ihren Lebensgrundlagen bedroht und existentiell verunsichert fühlen. Wer auch immer für den gestrigen Anschlag verantwortlich ist, durch die aktuelle weltpolitische Situation liegt es nahe, dass sich insbesondere Juden in aller Welt bedroht bis retraumatisiert fühlen. Auch ihnen gilt unser Mitgefühl und unsere Solidarität.

In seiner unvorstellbaren Dimension macht dieser Anschlag die Abgründe und Konsequenzen einer absolut menschenverachtenden terroristischen Geisteshaltung deutlich, für die es weder Verständnis noch eine Rechtfertigung geben kann.

In der sprach- und hilflosen Wut und Trauer über den Anschlag bitten wir alle, die nun politische und militärische Verantwortung tragen, dass sie ihre Reaktionen nicht durch die Suche nach Vergeltung bestimmen lassen, wie es das Wort von der "Kriegserklärung" nahelegt. Es kann keinen Zweifel geben, dass die Organisatoren und Hintermänner dieses Anschlags mit aller Härte bestraft werden müssen. Doch wir hoffen, dass die Antwort auf den unfassbaren Terror nicht kollektive Vergeltungsmaßnahmen sein werden, die immer auch Unschuldige treffen und die Eskalation der Gewalt nicht unterbrechen, sondern vorantreiben. Eine solche Eskalation der Gewalt kann nicht im Interesse von Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit in der Welt sein. Daher bitten wir alle Menschen, denen diese Werte am Herzen liegen, sich bei allem Schmerz und allem berechtigten Zorn für differenzierte und abgewogene Entscheidungen und zivile Reaktionsformen einzusetzen. Nur so können wir dem Terror etwas entgegensetzen und dem Frieden dienen, den wir gerade in dieser Situation so dringend ersehnen.



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