Hannelore Engels, Koblenz
       

                   Während wir in den Medien Diskussionen über die Art der "Vergeltungsschläge"
                   Nordamerikas gegen die Attentäter verfolgen, sendet uns das Fernsehen schon
                   Bilder von Flüchtlingsströmen aus Afghanistan. Sie sind die ersten Opfer des
                   "Krieges zwischen Gut und Böse" (Präsident George W. Bush). Arme Menschen
                   eines zerstörten Landes versuchen, auf kleinen Eselskarren oder zu Fuß, sich mit
                   ihren Frauen, Kindern und Alten in Sicherheit zu bringen. Aber man beginnt schon,
                   vor ihnen die Grenzen zu verschließen.

                   Ich frage mich: Ist dies die angekündigte Wiederherstellung des Rechtes, und so
                   soll es dann wohl weitergehen? Ich frage mich auch: Wie können wir, die ach so
                   richtig empfindenden Menschen des Westens, dieses Elend der Flüchtlinge
                   anschauen, ohne ihnen unverzüglich Hilfe und Aufnahme anzubieten? Sie sind, wie
                   die Betroffenen der Attentate in Amerika, ebenfalls Opfer von Terror und Gewalt.

                   Es geht nicht um die Rechtfertigung schrecklicher Verbrechen. Aber ich bete von
                   ganzem Herzen, dass wir als Antwort auf Hass Menschlichkeit lernen und Achtung
                   vor jedem einzelnen Leben. Dies allein würde uns von Terroristen unterscheiden.
                   "Seit Adams Zeiten haben wir das Gesetz der Vergeltung angewendet, und wir
                   wissen aus Erfahrung, dass es heillos versagt hat." (Mahatma Gandhi in Young
                   India, 28. August 1924.)



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