Yesche Udo Regel 
Sehr geehrter Herr Joschka Fischer,
sehr geehrte Damen und Herren des Auswärtigen Amtes,

als buddhistischer Meditationslehrer (ehem. buddh. Mönch) und Organisator eines
buddhistischen Studien-Institutes möchte ich Sie auf das große Risiko der
Beteiligung an einem Militärschlag des USA gegen Afghanistan oder den IRAK
hinweisen. Dies kann zu einer Eskalation des Terrors und von kriegerischen
Gewalttaten führen, die auch die westliche Welt betreffen werden.

Dies ergibt sich, abgesehen von der aktuellen Lage und der Gewaltbereitschaft
unter islamistischen Extremisten, aus dem "karmischen" Gesetz, dass Gewalt immer
nur weitere Gewalt auslöst. Zwar gab es Fälle, wie die Beendigung des
Hitler-Regimes durch massive Gewaltanwendung, die scheinbar eine Zeit des
Friedens ermöglichten, doch erstens folgte in diesem Beispiel das gigantischste
Wettrüsten aller Zeiten und zweitens sind die islamistischen Extremisten über
die ganze Welt verstreut und sind deshalb durch lokale Militärschläge überhaupt
nicht an der Ausübung von Gewalt zu hindern.

Die Bundesregierung hat voreilig den USA jedwede Unterstützung zugesagt. Das war
als Ergänzung zu den Mitgefühlsbekundungen unnötig. Es ist aber auch jetzt noch
möglich, den USA mitzuteilen, dass Sie zwar große Anteilnahme an den Opfern und
dem Schaden für Amerika haben, aber die Idee eines Rachefeldzuges nicht teilen.

Ich bitte Sie eindringlich darum, in dieser Angelegenheit nicht naiv und blind
amerika-gläubig zu handeln. Die Assoziation von Mitgefühl und Sorge einerseits
mit Wut und Rachelust andererseits ist ein uraltes Muster der Menschheit und hat
schon zu zahllosen kriegerischen und sinnlosen Handlungen geführt. Denken Sie
bei den USA nicht nur an die Beendigung des 2. Weltkrieges, sondern vor allem an
Vietnam. Herr Bush scheint von der Wahnidee besessen zu sein, dieses
amerikanische Trauma durch eine große Demonstration der Stärke vergessen machen
zu wollen. Und er will offenbar die Ambitionen seines Vaters erfüllen, auf den
der harte Kurs Amerikas gegen die arabisch-islamische Welt zurückgeht.

Europa und insbesondere Deutschland sollte nach Jahrtausenden der Kreuzzüge, der
Kolonisation und Kriege nur zu einer Politik des Friedens beitragen.

Hochachtungsvoll,

Yesche U.Regel



Yesche Udo Regel, Heerder Hohl 9, D-56626 Andernach-Kell
e-Mail: infopost@yesche.de/yesche@t-online.de
Homepage: "www.yesche.de", Tel. 02636-941 432
Programm-Telefon des Kamalashila Institutes: 02655-939 055


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