Die umweltschutzbezogene Öffentlichkeitsarbeit ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Bamberger Umweltamtes. Sei es die Vermittlung von Umweltinformationen in einem alljährlichen Umweltbericht, das Aufzeigen konkreter Handlungsmöglich-keiten anhand von „Umwelttips" oder die Präsentation von Ausstellungen - es gilt das Umweltbewußtsein der Bevölkerung zu stärken und zu umweltverträglichem Handeln zu motivieren.
Schließlich „lebt" das Amt, wie kaum eine andere Dienststelle in der Verwaltung, vom aktiven Mitmachen. Nicht zu-letzt deshalb sollte der Bürgerschaft zum „10. Bamberger Umwelttag" auch etwas Besonderes geboten werden. Aus diesem Grunde wurde die vom Stadtrat im November 1996 beschlossene Aufstellung einer „Bamberger Agenda 21" in den Mittelpunkt des Aktionstages gestellt.
Erklärtes Ziel aller Teilnehmer der Veranstaltung war es, bereits vorhandene Möglichkeiten eines nachhaltigen, d.h. dauerhaftumweltgerechten Verhaltens im Sinne einer „Agenda 21" vorzustellen. Mit der „Agenda 21" soll nach dem Willen des Stadtrates ein Ziel- und Maßnahmenprogramm erarbeitet werden, das eine ökologisch tragfähige, wirtschaftlich nachhaltige und sozial gerechte Entwicklung in Bamberg erlaubt, ohne dabei die damit verbundenen globalen Auswirkungen zu übersehen. Das besondere dabei: alle gesellschaftlich relevanten Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen sollen die Möglichkeit zur Mitarbeit erhalten.
Schließlich könne nur ein offener Dialog sowie die Mobilisierung von Sachverstand und Ideenreichtum zu einem „Zukunftsfähigen Bamberg" führen, wie Oberbürgermeister Herbert Lauer in sei-ner Eröffnungsrede ausführte. Das Bamberger Stadtoberhaupt machte weiterhin deutlich, dass „sich kümmern" mehr als nur Diskussion um Zukunftsfragen und „Strategieplanung" sei. Es bedeute auch, sich an erforderlichen Maßnahmen aktiv zu beteiligen - bis hin zur Übernahme von Kosten von Projekten.
Zukunftsfähigkeit durch ein Handeln, das die Chancen und Möglichkeiten künftiger Generationen - lokal wie global - nicht beeinträchtigt, verlangt ein weltweit neues bzw. geändertes Konsumverhalten als Reaktion auf die aktuellen Heraus-forderungen. Ein Ansatz sei z.B. eine möglichst lange Nutzbarkeit von Produkten ohne großen Ressourcenaufwand bei Gebrauch, Wartung und Repa-ratur.
„Umweltbewusster Konsum heißt auch Rückbesinnung auf die
Wirtschaftskraft der Region". Dabei fänden die Angebote hochwertiger
heimischer Produkte auch in Bamberg immer mehr Unterstützung. Laut
Lauer ein Vorzeige-Projekt in diesem Sinn: der wöchentliche Bamberger
Bauernmarkt.
„UMWELT erLEBEN" bedeutete am „1. Bamberger Agenda21-Tag" nicht nur ei-nen ständigen Wechsel von Niederschlag und Sonnenschein. Die Besucher erwarteten vor allem vielfältige Informationen und ein reichhaltiges Angebot ökologischer Dienstleistungen und Produkte. Insgesamt 24 Firmen stellten im Rahmen der „Umweltmesse" insbesondere zu den Bereichen ökologisches Bauen und Wohnen, umweltverträgliche Energieerzeugung und -nutzung sowie Naturkost und Naturkleidung aus. Weiterhin zeigten 20 ehrenamtlich tätige Gruppen aus dem Bereich Umwelt und Entwicklung u.a. wie unser persönliches Alltagsverhalten die Situation in der Dritten Welt mitbeeinflusst. Darüber hinaus wurden bereits im Vorfeld zahlreiche Exkursionen und Besichtigungstermine angeboten. Und auch das Bühnenpro-gramm mit Musik, Theater und Interviews mit verschiedenen Teilnehmern sowie ein eigenes Kinderprogramm halfen sicher mit, Umweltfragen - nicht nur an diesem Tag - noch stärker ins Bewußtsein zu rücken sowie Öko-Produkte und -Dienste bekannter zu machen.
Das Fazit aller am Agenda-21-Tag Beteiligten war daher auch übereinstimmend
positiv. Das Konzept des Veranstalters ging auf, und das trotz des eher
unfreundlichen Wetters. Das Umweltfestival sollte für „mehr Umweltschutz"
werben und OB Lauer zeigte sich in diesem Zusammenhang davon überzeugt,
dass es möglich sei, das kurzfristige „Zweckbündnis" eines Aktionstages
auch dauerhaft aus-zubauen zu einer „Umweltpartnerschaft für Bambergs
Zukunft". Der „1. Bamberger Agenda21-Tag" soll jedenfalls nicht die letzte
Veranstaltung dieser Art sein.
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