Die Neun
Pfeiler der Sati-Zen-Sangha
Die 9 Pfeiler sind die Grundlage
und Praxis der Sati-Zen-Sangha. Betrachtet diese Übungen der Achtsamkeit
als Polarstern, der uns die Richtung weist, und vermeidet Perfektionismus
und Intoleranz. Sie sind nicht isoliert zu betrachten. Sie sind verwoben
mit den Fünf Ethischen Grundlagen, den Vier Edlen Wahrheiten und dem
Achtfachen Pfad.
1. Wahrheit
Binde dich nicht an Lehrmeinungen,
Theorien oder Ideologien. Alle Denksysteme und Religionen sind nur Orientierungshilfen;
sie sind nicht die absolute Wahrheit. Suche nach der Wahrheit im Leben
und nicht nur in begrifflichem Wissen. Vermeide Missionseifer, als Einzelperson
und als Gemeinschaft.
2. Einfachheit
Mache Liebe und Weisheit
zu deinem wahren Lebensziel und nicht Macht, Reichtum, Ruhm oder sinnliches
Vergnügen. Lebe auf einfache Weise und teile deine Zeit, deine Kraft
und deine materiellen Mittel mit denen, die sie brauchen. Verzichte auf
leere Rituale und betreibe keinen Personenkult.
3. Freiheit
Strebe nach wahrer Freiheit
und Echtheit. Gebe dir und anderen den nötigen Raum zur Entfaltung
und ein Klima der Offenheit und Weite. Erkenne, dass Anhaften Leiden bringt
und suche nach der Ursache deines Leidens in deinem eigenen Geist.
4. Gleichheit
Begegne jedem Wesen mit
liebevollem Respekt, denn jedes ist auf einzigartige Weise Ausdruck des
Absoluten. Erfolg und Misserfolg sind keine Gradmesser für spirituelles
Wachstum. Betrachte die Wellen von Lob und Tadel, Gewinn und Verlust mit
Gleichmut und als Herausforderung zum Loslassen.
5. Mut
Habe Mut zur Veränderung.
Schritte zu wahrer Transformation erfordern manchmal großes Risiko
und die Bereitschaft, bekannte Kreisläufe zu verlassen. Vermeide dabei
Engstirnigkeit und Gewalt. Lerne mit schwierigen Emotionen umzugehen und
sie auszuhalten, ohne von ihnen versklavt zu werden.
6. Verstehen
Versuche deine Mitmenschen
wirklich zu verstehen. Gib denen, die dir nahe sind, Einblick in deine
innere Welt. Bemühe dich um Versöhnung und Lösung aller
Konflikte. Lerne dir und andern zu verzeihen und suche nach Liebe und nicht
nach Abhängigkeit. Schaffe nicht unnötiges Leiden und Trennung
durch einen Mangel an Kommunikation.
7. Mitgefühl
Bleibe in Berührung
mit dem Leiden in der Welt. Lass es nicht zu, dass dein Bewusstsein für
die Existenz des Leidens abstumpft. Erkenne die Verbundenheit mit allen
Wesen und suche nach Mitteln und Wegen, dich für das Wohl anderer
und zur Verminderung von Leiden zu engagieren.
8. Offenheit
Sei dir bewusst, dass Methoden,
Institutionen und Hierarchien immer nur Hilfsmittel sind und nicht Selbstzweck
werden sollen. Lerne, sorgsam und verantwortungsvoll mit Macht umzugehen
und sei bereit, sie abzugeben und mit anderen zu teilen.
9. Praxis
Verliere dich nicht in Zerstreuung.
Dein tägliches Leben ist der Ort der Praxis der Achtsamkeit - von
Moment zu Moment. Bleibe in Berührung mit dem, was in dir und um dich
herum heilend, erfrischend und voller Wunder ist. Lass die Keime der Freude,
des Friedens und des Verstehens in dir wachsen, um in den Tiefen deines
Bewusstseins den Prozess der Umwandlung zu fördern.
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