Warum mache ich dies hier eigentlich alles?

Eine Frage die man sich hin und wieder stellt, die auch ich mir gestellt habe. Und eine Frage die für viele Menschen, wenn sie das vierzigste Lebensjahr überschritten haben, zu einem radikalen Einschnitt führt: die Midlife-Crisis.

Auch mich hat diese Frage Anfang der neunziger Jahre ereilt. Ich war bereits seit fast 20 Jahren im Schuldienst und seit mehr als 10 Jahren in der Politik tätig. Zur Politik war ich Anfang der achtziger Jahre über die Friedensbewegung gekommen. Im Jahr 1983 wurde ich Sprecher des neugegründeten Ortsverbandes Hanau der Grünen. Hanau war damals das Herz der deutschen Nuklearindustrie: es gab viel zu tun, für einen der sich anschickte grüne Politik zu machen. Aber es war nicht nur ein "Atomkraft - nein danke", es war auch das Engagement für Alternativen, der Wunsch Politik zu gestalten der mich trieb. So war ich von 1985 bis 1993 im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises, anschließend im Kreisausschuss (der Exekutive). Von 1985 bis 1995 war ich außerdem Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Regionalversammlung Südhessen. Letzteres war für einen Grünen, der mitgestalten wollte, eine nicht sehr lohnende Tätigkeit, denn hier hatten sich CDU und SPD darauf geeinigt, alle wesentlichen Beschlüsse nur gemeinsam zu fassen.

Auch die Politik im Main-Kinzig-Kreis wurde zunehmend unerfreulicher: seit Beginn der neunziger Jahre gab es eine große Koalition und bei realistischer Betrachtung der personellen Struktur von CDU und SPD im Kreis würde sich daran auch so schnell nichts ändern. Also keinen Gestaltungsspielraum für mich. Hinzu kam, dass sich die Grünen mehr und mehr von ihren Ursprüngen entfernten, gerade in der Friedenspolitik, die mich in diese Partei geführt hatte, es war abzusehen, wohin dieser Kurs ging: zu militärischen Einsätzen unter grüner Beteiligung, der Kosovo-Krieg hat diese Entwicklung bestätigt.

Also hatte ich Anfang der neunziger Jahre bereits innerlich Abschied genommen von den Grünen und überprüfte, ob ich den anderen Pfeiler meiner Tätigkeit, den Schulunterricht auch aufgeben oder weiterverfolgen sollte. Hier kam es zu einem Schlüsselerlebnis für mich. Ich sass im meiner letzten Klausurtagung der Kreistagsfraktion der Grünen und das ganze Thema interessierte mich nicht mehr. Meine Gedanken schweiften ab. Zur Dekoration waren Plakate aufgehängt. Eines davon fand ich ästhetisch besonders abstoßend, es war mir direkt gegenüber. "Ach was hatten die Grünen früher für schöne Plakate", trauerte ich einer vergangenen Zeit nach - und jetzt so etwas. Dennoch betrachtete ich es wieder und wieder, schließlich hing es mir direkt gegenüber und war die einzige Alternative zum Zuhören bei dieser ätzenden Klausurtagung. Ich meditierte förmlich über diese Plakat - und ich begann zu verstehen. Ich verstand so tief wie nie zuvor, worin die Problematik unserer Zeit lag. Ich beschloss Lehrer zu bleiben. Ich beschloss diese Tätigkeit nicht nur als Job zu sehen, sondern als Verpflichtung, als Auftrag. Ich sah das ich hier mehr verändern konnte als in der Politik. Ich konnte jungen Menschen helfen, die Welt so zu sehen wie sie ist. Ich beschloss junge Menschen an die Hand zu nehmen und ihnen die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit zu zeigen. Ich beschloss den Auftrag anzunehmen, den ich als Diplom-Handelslehrer hatte. Ich wollte den Schülerinnen und Schülern die Wirklichkeit in dem Bereich zeigen, für den ich ausgebildet war - Komm und sieh: Wirtschaft!


Was war das für ein Plakat, das eine solch intensive Wirkung auf mich ausübte? Was war das für ein Plakat, das ich erst so abstoßend fand und das meinen weiteren lebensweg so beeinflusste, dass ich es noch heute in meinem Arbeitszimmer habe? Sein Titel war "The Spirit of the 90ies" und auch wenn inzwischen die neunziger Jahre vorbei sind: dieser Zeitgeist ist geblieben. In vier Bildern wurde dieser Zeitgeist dargestellt.

Das erste Bild zeigte eine grinsende Person - keine lächelnde Person, eine grinsende Person. Hinter der Stirn, dort wo das Hirn hingehört befinden sich Banknoten und Münzstapel. Die Welt dieser Person wird von Geld bestimmt, ihr Blick ist gierig. Sie schielt in die Welt um zu schauen, was sie sich kaufen kann, was ihr nützen könnte, jedes Objekt wird von dieser Person nur nach der Nützlichkeit für das Ich beurteilt. Dabei ist kein Fünkchen Glück oder Zufriedenheit in dieser Person zu sehen. Geld macht nicht glücklich, Gier macht mit Sicherheit nicht zufrieden. Viele Schülerinnen und Schüler, die zu uns in die Fachoberschule Wirtschaft kommen, wollten keine Lehrstelle in einem Gewerbe annehmen, dabei kann man sich schmutzig machen, das kann anstrengend sein. Der eigene Beruf soll das nicht sein, er soll vor allem Geld bringen, möglichst viel Geld. Dafür steht für viele Wirtschaft. Dieser Gier-Typ vom Plakat steckt in uns, wenn wir uns genau beobachten, werden wir etwas von diesem Gier-Typ in uns wiederfinden. Diese Gier sucht nach Dingen, die uns glücklich machen. Die Gier aber macht uns mit Sicherheit nicht glücklich. Erst wenn wir die Gier in uns überwunden haben, sind wir in der Lage, wahres Glück zu finden. Für viele Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren ist das eigene Auto die scheinbare Erfüllung aller Wünsche: Freiheit, Unabhängigkeit, Mobilität, Stärke.

Vor einigen Jahren hatte ich eine Schülerin, ich nenne sie hier einmal Alexia, die wollte sich auch den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit erfüllen. Alexia war in einer Berufsschulklasse für Bürokaufleute. Sie ist mir aufgefallen, weil sie im Unterricht einschlief. Nicht so, wie wenn man sagt: schläfst du, und meint eigentlich, dass da jemand mit offenen Augen träumt, mit den Gedanken ganz wo anders ist. Nein, sie kämpfte wirklich mit dem Schlaf, manchmal nickte ihr Kopf plötzlich herab und sie schreckte dann hoch, weil sie wieder einmal den Kampf gegen den Schlaf verloren hatte. Einige Male lag sie tatsächlich mit dem Oberkörper auf dem Tisch und schlief tief und fest. Ich stellte sie nach dem Unterricht zur Rede und sie erzählte ihre Geschichte.

Alexia wollte die große Unabhängigkeit haben, sie war mit ihren Eltern nicht klargekommen und so zog sie zu Hause aus und mit ihrem Freund zusammen, kaum das sie achtzehn war. Die beiden mieteten sich eine Wohnung, kauften Möbel (auf Ratenkredit) und Alexia kaufte sich einen Golf, ebenfalls auf Raten. Alexia verdiente gut 500 Euro im Monat als Auszubildende, ihr Freund brachte netto 1500 Euro monatlich nach Hause. Alexia schien am Ziel ihrer Wünsche: weg von den Eltern, zusammen mit ihrem Freund, eine eigene Wohnung, schöne neue Möbel, ein schönes Auto. Leider stellen sich die Dinge, von denen wir uns unser Glück erträumen, als weniger zufriedenstellend heraus, wenn wir sie erst einmal haben. Eine junge Liebe ist etwas wunderschönes - doch sehr vergänglich. Alexia hatte bald etwas Trouble mit ihrem Freund, es kam immer öfter zu Streitereien. Dann ging ihr Freund einfach weg, mit seinem Kumpels einen Saufen. Diese Trinkgewohnheiten waren allerdings nicht berücksichtigt worden, als man die Zukunft plante, schon mal finanziell nicht. Das Geld reichte entweder für die Raten oder für den Suff. Also suchte sich Alexia einen Job neben ihrer Ausbildungsstelle. Sie kellnerte abends in einer Kneipe drei Orte weiter.

Die Sache mit ihrem Freund entwickelte sich schlecht. Er verlor seinen Job, wurde arbeitslos. Damit war er höchst unzufrieden, trank noch mehr. Alexia forderte ihn auf, irgendwo zu jobben, es gab Streit, er war angetrunken und schlug zu. Jetzt reichte es Alexia, sie schmiss ihn aus der Wohnung. Damit war sie zwar ein Problem los (den versoffenen Ex-Freund) hatte sich aber ein zweites eingehandelt: sie allein musste die Miete zahlen und die Raten für die Wohnungseinrichtung und das Auto. Also ging sie nicht mehr nur einige Stunden abends kellnern, sondern täglich bis die Kneipe zumachte, gewöhnlich kam sie erst um halb zwei morgens aus der Kneipe, dann musste sie noch nach Hause fahren und schließlich musste sie morgens wieder ins Büro.  Ob sie ihr Auto verkaufen sollte? Dann hätte sie immer noch die Miete und die raten für die Wohnungseinrichtung, die konnte sie ja nicht verkaufen und etwas brauchte sie ja auch noch zum Leben. Da passierte es wieder. Alexia nickte ein, diesmal nicht in der Schule, sondern auf der Heimfahrt. Ihr passierte zum Glück nicht viel, sie war angeschnallt, nur leichte Prellungen. Allerdings kostete die Reparatur des Golf 4500 Euro. An einen Verkauf des Autos war jetzt nicht mehr zu denken: erstens musste sie für die Raten zahlen und dann noch für die Reparatur. Also kellnerte sie auch noch am Wochenende.

Als ich mich mit ihr unterhielt war dies der Stand der Dinge. Für ein Zurück zu ihren Eltern sah sie keine Möglichkeit. Auch ein neuer Freund kam derzeit nicht in Frage: sie hatte schlicht keine Zeit, einen kennen zu lernen. Einen Monat später habe ich Alexia zum letzten Mal gesehen, da hatte sie schon eine Abmahnung von ihrem Chef, weil sie im Büro eingeschlafen war. Sie müsste ihren Nebenjob so weit zurückdrehen, dass sie im Büro voll arbeitsfähig ist. Alexia sagte zu, beließ aber alles beim Alten und nahm sich vor, sich nichts mehr anmerken zu lassen. Dies gelang ihr nicht. Ihr Ausbilder kündigte ihr. Sie ging von der Berufsschule ab. Ob sie sich wieder gefangen hat, weiß ich nicht, vielleicht hat sie dann als ungelernte Kraft Vollzeit gekellnert. Wenn sie ihre alten Fehler beibehalten hat und gierig möglichst viel möglichst bald haben wollte, wird sie wohl auf dem Strich gelandet sein. Aber wir haben eigentlich immer die Chance umzukehren, wenn wir nur zwei unserer ärgsten inneren Feinde besiegen: Gier und Stolz.



Das zweite Bild auf dem Plakat zeigt einen ganz anderen Typen: ein Skinhead mit einem Knüppel in der Hand, er zeigt die Zähne und seine Augen sind gar nicht zum wahrnehmen da, es sind keine Augen zum sehen, sondern nur um Hass auszudrücken, statt einer Pupille hat der Künstler Hakenkreuze eingesetzt. In den neunziger Jahren hat es eine Reihe ganz abscheulicher ausländerfeindlicher Gewalttaten gegeben. Die Augen dieses Hass-Typs zeigen auch: Hass ist blind. Solche Typen glauben, die Ausländer würden uns etwas wegnehmen: unsere Arbeitsplätze, unsere Frauen. Tatsache ist, dass das deutsche Sozialsystem bereits heute nicht mehr finanzierbar wäre, wenn wir nicht die vielen beitragszahlenden Ausländer hätten. Unsere Rentenversicherung ist gefährdet, weil die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. Zum Glück kommen die Einwanderer nach Deutschland derzeit vor allem aus der Türkei, wo die Geburtenrate sehr viel höher ist als hier. Ohne diese Tatsache, wäre die deutsche Rentenversicherung bereits heute nicht mehr finanzierbar, oder aber die Renten wären wesentlich niedriger oder die Abgaben, die die Arbeitnehmer zu zahlen haben, wesentlich höher, also das verfügbare Einkommen geringer. Eine Studie der Vereinten Nationen (UN) von Anfang 2000 stellt fest, dass Deutschland jährlich 500.000 Einwanderer braucht, um seinen Wohlstand zu halten und noch mehr (ca. 1 Million jährlich), wenn es wieder Vollbeschäftigung erreichen will. Doch mit solchen Zahlen lässt sich der Hass-Typ nicht beeindrucken. Sein Weltbild ist einfach. Er ist aggressiv, was in stört haut er weg. Auch der Hass-Typ steckt in jedem von uns. Die meisten schlagen zwar nicht zu, aber Hass äußert sich auch in Gedanken und Worten. Und wenn wir uns ganz genau betrachten, erkennen wir auch in uns etwas hässliches. Es ist diese Faszination des Aggression, dass Menschen gewaltsame Computerspiele machen lässt, Gewaltvideos sehen lässt oder uns sagen lässt: "Ich hasse.....". Auch subtilere Formen, weniger grobe Ausprägungen von Aggression gibt es: vom Krimi bis zum Sport, der immer auch Wettkampf ist.

Das dritte Bild auf diesem Plakat stellt das dritte Grundübel - nicht nur - des Zeitgeistes der neunziger Jahre dar: das nicht wirklichkeitsgemäße Erkennen der Wirklichkeit. Wir sehen hier eine Person mit einem Walkman. Die Lippen sind gelb, blutleer, die Ohren verschlossen durch den Walkman und auch die Augen nicht zum Sehen geeignet: sind sind als Spiralen dargestellt, wie wenn einem schwindlig wird. Dieses Person geht nicht aufnahmefähig durch die welt, sie hört nur das, was der Dröhnemann auf ihren Ohren zulässt, sie ist davon ganz vereinnahmt, daher die merkwürdige Darstellung der Augen. Diese Person ist blind für alles, was wirklich abläuft, wir sagen dazu auch verblendet. Verblendung ist eine bestimmte Art der Unwissenheit. Ein Unwissender weiß ganz einfach nichts. "Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als wer nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß", sagt ein zungenbrecherisches Sprichwort. Zu wissen, dass man nichts weiß, ist schon etwas. Wenn man dann noch bereit ist, das zu ändern, so macht das einen guten Anfang: man ist frei von Verblendung. Der Verblendete weiß nicht, dass er nichts weiß; schlimmer noch: er glaubt er wüsste etwas. Sicher kennen wir solche Leute wie den auf dem Bild, Leute, die nur auf Musik "abfahren". Oder auf etwas anderes. Mit manchen Menschen kann man sich über nichts anderes unterhalten als über Autos. Oder über Fußball. Oder über Sex. Oder über Computer. Manch einer hat auch zwei von diesen themen drauf und kommt sich dann Wunder wie schlau vor. In wirklichkeit ist er blind für die Vielfalt des Lebens. In jedem von uns ist etwas von dem Verblendungs-Typen. Es führt dazu, dass wir bestimmte Dinge gar nicht wahrnehmen wollen. Oder einfach keine Lust haben zu lernen. Aufgabe von Schule und Lehrern ist es, diese Art von Verblendung zu überwinden. Genau dies ist der Auftrag, den ich angenommen habe, als ich über das Plakat meditierte: ich nehme die Herausforderung an, an der Überwindung von Unwissenheit und Verblendung mitzuwirken. Natürlich zunächst einmal an meiner eigenen Unwissenheit und Verblendung. Aber natürlich auch an der andere Menschen. Zum Beispiel an der Unwissenheit und Verblendung über eines der wichtigsten Phänomene unserer Zeit, das unser Leben, unser Denken und unser Handeln bestimmt, wie wohl kein anderes: die Wirtschaft. Dies ist meine Motivation, Einsichten zu gewinnen (für mich) und sie weiterzugeben (für andere). Das ist meine Motivationen zu sagen: Komm uns sieh: Wirtschaft.

Der vierte Typ auf dem Plakat hat einen oben offenen Kopf, in den er etwas aus einer Flasche schüttet, es stellt einen Trinker dar. Eine solche Person ist oben in der Geschichte von der Alexia schon einmal vorgekommen. Der Trinker stellt eine Mischung aus all dem Fehlverhalten der drei anderen Typen dar. Da ist zunächst einmals das Giermoment. Natürlich ist der Trinker gierig: wenn er einmal angefangen hat, will er immer mehr und mehr und mehr. Und wenn er keinen Alkohol hat dann giert er nach seiner Droge. Das gleiche gilt natürlich nicht nur für Alkohol, sondern für jede andere Droge auch. Eine Droge ist alles was uns abhängig macht, nach immer mehr davon zu gieren. Das kann auch z.B. Fernsehen sein.

Aber es ist nicht nur die Gier, die den Trinker bestimmt. Es ist auch Aggression, daher hat er etwas von dem Hass-Typen. (Nicht umsonst sind Skinheads meist Säufer.) Da ist natürlich zunächst einmal ein Stück Aggression gegen sich selbst, denn der Trinker wie auch der raucher oder jeder andere Süchtige weiß, das er sich letztendlich damit selbst zerstört. Aber es kommt meist auch noch eine nach außen getragene Aggression dazu, denken wir nur an marodierende Hooligans. Oder an Alexias Freund.

Und schließlich ist jede Sucht auch Verblendung. Sie macht uns blind dafür, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Die Gedanken des Trinkers kreisen ums Trinken, die des Fixers um den Stoff. Die des Fernsehsüchtigen ums Fernsehprogramm. Dies macht uns blind für all die anderen Dinge. Sucht ist immer auch Verblendung. In dem Bild ist dies dadurch dargestellt, dass die Augen nicht offen sind, sondern als Kreuzchen dargestellt sind, der Mund ist ausdruckslos, der ganze Kerl wirkt abgestumpft.

CHECK YOUR HEAD !
ist die Aufforderung unten auf dem Plakat. In der Tat können wir alle vier Elemente, Gier, Hass, Verblendung und Sucht in uns selbst finden. Und wir können daran arbeiten. Wir können unsere Gier abbauen. Nur dann werden wir wirklich glücklich werden können. Der Weg der Alexia führt ins Leid.

Wir können auch unseren Hass überwinden, unsere Aggressionen mehr und mehr in den Griff bekommen. Denn Handlungen haben Folgen. Handlungen des Hasses haben negative Folgen für das Opfer aber auch für den Täter. Und wenn wir ganz gut sind können wir den Hass schon viel früher bekämpfen: dort wo er entsteht, in unserem Kopf.

Verblendung überwindet man durch Bereitschaft, sich zu öffnen, zu öffnen für die Wirklichkeit. Jedes Kind möchte lernen. Kein Baby ist zufrieden, wenn es nicht laufen kann, es will laufen lernen und übt und übt und übt. Und es will sprechen lernen. Und jedes kleine Kind will zur Schule gehen. Irgendwann haben wir dann aufgegeben gern zur Schule zu gehen, es war so mühsam und auch so ätzend. Und bei vielem haben wir schlicht nicht begriffen wozu es gut sein soll. Es ist aber mit Sicherheit gut zu begreifen, was um einen herum vor sich geht, daher sollten wir dieses wichtigste Phänomen, das unser aller Leben bestimmt, die Wirtschaft, verstehen. Aber natürlich sollten wir nicht nur hierauf die Überwindung von Verblendung beziehen. Es gibt eine Menge Dinge, die wir nicht verstehen oder die wir fälschlicherweise zu verstehen glauben. Daher ist es gut zu erkennen: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und dann können wir uns entscheiden, an welchen Gebieten unseres Nichtwissens wir arbeiten wollen. Ihr habt euch mit eurer Entscheidung für die Fachoberschule Wirtschaft entschieden hieran zu arbeiten. Vielleicht habt ihr das nicht bewusst getan, vielleicht hat es sich nur so ergeben. Dann habt ihr die Möglichkeit euch jetzt zwei Jahre lang tagtäglich darüber zu ärgern, wenn ihr das wollt (das wäre Verblendung und Aggression gegen euch selbst) oder ihr habt die Möglichkeit, ganz schnell von der Schule abzugehen und schließlich habt ihr noch die Chance zu sagen: ja, ich will in den Genuss kommen ein Durchblicker zu sein. Wenn ihr euch für letzteres entscheidet, dann - und nur dann - kann ich euch helfen und dann will ich euch helfen, so gut ich kann. Lasst euch von mir mitnehmen in die Wunderwelt der Wirtschaft. Lasst euch von mir führen, wenn ich euch eine neue Welt zeige: Komm und sieh: Wirtschaft!



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