Von einer Reise 1997 berichtet Christa
Bentenrieder von der Bangladesh-Hilfe München.
Noch immer trage ich ein Stück der
Stille und Weite des statistisch so übervölkerten Bangladesh
in mir. Selbst in den Millionen-städten Dhaka und Chittagong, im Rikscha-Stau
und beim Gehupe der altertümlichen, qualmenden Busse war mein europäischer
Streß abgefallen. Es war schon beim ersten Schritt aus dem modernen
Flughafengebäude des ZIA International Airports in Dhaka, daß
eine unerklärliche Ruhe und Gelassenheit über mich kam. Der Körper
war gefordert bei der Hitze und Feuchtigkeit, und bei dem Holpern und Rütteln
auf den Motorrad- oder Fahrrad-Rikschas. Aber der Geist fand Ruhe, Konzentration
und Frieden.
Meine diesmalige Reise im November 1993
nach Bangladesh hatte zwei Gründe: Zum einen kam ich, um das begonnene
soziale, caritative Werk der Buddhistischen Gesellschaft München (BGM)
fortzuführen, die bisherige Arbeit der Mahamondal Welfare Organisation
(MWO) zu begutachten und mich über weitere Hilfsmaßnahmen zur
Selbsthilfe vor Ort zu informieren, neue Möglichkeiten zu diskutieren.
Der zweite Grund war der editationsmeister Ven. Praj-najyoti Mahathero,
den ich auf meiner ersten Reise im Januar 1992 kennen und schätzengelernt
hatte, und von dem ich noch viel er-fahren und lernen wollte. Mein Eindruck
von damals hat sich vollauf bestätigt. Er ist ein strenger Lehrer,
der viel Willen, Krafteinsatz und Disziplin von mir forderte. So kämpfte
ich während des Meditationskurses gegen meinen inneren Schweinehund,
gegen Faul-heit, Schläfrigkeit, Stolz, skeptischen Zweifel und gegen
die Flut meiner Gedanken, die mich immer wieder unbemerkt in die Unachtsamkeit
entführten. Aber der Meister wurde mir auch zum liebevollen, wohlwol-lenden
und fürsorglichen Dhamma-Vater - und mich nannte er "Muni", was in
Bengali ein Kosenamen für das geliebte Töchterchen ist. Er gab
mir alles: sein Wissen, seine Er-fahrung, seine Güte, sogar die Übertragung
seiner Verdienste mußte ich annehmen, und natürlich viele persönliche
Geschenke...
Ich hatte brieflich den Wunsch geäußert,
während meines gut dreiwöchigen Aufent-halts in Bangladesh auch
Belehrungen dieses Meisters zu erhalten und an einem stillen Ort zu meditieren.
Daraufhin hatte man eigens für mich einen 10-tägigen Meditationskurs
organisiert. Als Ort hatte man das kleine "Meditationszentrum und Altenheim"
beim Dorf Gohira gewählt. Die Alten wurden in den großen Dorftempel
ausquartiert, nur noch die zwei Sramans (Novizen) blieben dort wohnen,
um uns zu versorgen und zu bedienen. Wir: das waren der Meditations-meister,
ein ausgezeichnet Englisch spre-chender, gebildeter junger Mönch und
Stu-dent (der für mich übersetzen mußte, da der Meister
selbst nur wenig Englisch spricht) und ich. Aber ein ganzes Organisationskomi-tee
war mit uns beschäftigt, ja das ganze Dorf hielten wir auf Trab. Die
Dorfbewohner versorgten uns morgens und mittags rührend mit wahren
kulinarischen, vegetarischen Köstlichkeiten, nachmittags und abends
noch mit Getränken und "erlaubten" Süßigkeiten - denn auch
ich hatte die 8 "precepts" genom-men. Für die Dauer meines Kurses
war extra ein Aufpasser angestellt worden, der den Eingang bewachte und
Hunderte von Schau-lustigen fernhielt. Denn ich war die Sensati-on, eine
Ausländerin, eine weiße Frau, die aus Europa hierher aufs Land
gekommen war, um bei den Buddhisten Bangladeshs Meditation zu lernen.
Zuerst lernte und praktizierte ich drei
Tage Kayanupassana, die Betrachtung der 32 Teile des Körpers, um die
Vergänglichkeit (anicca) und vor allem die Nicht-Persönlichkeit
(anat-ta) tief zu durchschauen. Manchmal kam ich mir dabei vor wie ein
mittelalterlicher Medi-zinstudent oder wie ein wandelndes Gerippe bei seiner
Anweisung zur Gehmeditation: "walking like a skeleton". Danach folgten
7 Tage Vipassana. Nun, ich habe schon viele Meditationskurse, Seminare
und Retreats mitgemacht, aber so intensiv mußte ich noch nie und
habe ich noch nie praktiziert. Rund um die Uhr war alles einbezogen: sitzen,
ge-hen, stehen, liegen, bewegen, sprechen, es-sen, sich waschen, die Notdurft
verrichten..., ja sogar im Schlaf sollte ich mich um eine achtsame Haltung
und Körperstellung bemü-hen. Der Tag begann um 4 Uhr und endete
frühestens um 10 Uhr abends, mal aber auch erst um 1/2 2 in der Nacht,
denn abends, so-bald es dunkel wurde, begannen die Gesprä-che und
Teachings, Fragen und Antworten zur Praxis, Dhammabelehrungen und eine
Unzahl von erläuternden Suttas, Jataka-Geschichten und Legenden...
Schier uner-schöpflich, sein Wissen! Ich habe sehr viel gelernt in
diesen Tagen der Achtsamkeit und vollen Bewußtheit, auch über
mich und mei-ne inneren Widerstände, mich ganz zu öff-nen, zu
vertrauen... Nie konnte ich mich ge-hen oder hängen lassen - als einzige
Schüle-rin war ich ständig unter der Kontrolle des wohlmeinenden,
strengen Lehrers, oder mußte zumindest damit rechnen. Und er merkte
genau, sobald ich z.B. in der Gehme-ditation (die in der zugehörigen
Palmenplan-tage stattfand) nur mehr automatisch, aber nicht mehr bewußt,
absichtsvoll, achtsam und konzentriert ging, und dann kam auch schon die
Ermahnung aus dem Hintergrund zu "mindfulness" und "awareness". Es waren
harte, aber gute, einsichtsreiche Tage.
Wir sind dabei, mit und für diesen
Meditati-onsmeister, den Ehrwürdigen Prajnajyoti Mahathero, ein "internationales
Meditations-zentrum" zu gründen. Hierfür wurde ein Stück
Land im (Ur-) Wald nahe dem traditi-onsreichen, buddhistischen Dorf Mahamuni
gekauft, auf dem jetzt erstmal einige einfache Hütten in traditioneller
Bauweise (gestampf-te Erde, Lehm, Bambus und - statt Stroh - Wellblech
fürs Dach) errichtet werden sol-len, in denen Mönche und Meditierende
wohnen können. Die Meditationskurse in Bangladesh sind sehr gefragt
und gut be-sucht, viele Menschen, auch Jugendliche, haben echtes Interesse.
Auch das Mönchsle-ben hat dank der vielen guten Lehrer und Vorbilder
die letzten Jahre wieder sehr an Anziehungskraft gewonnen. Selbst einige
junge Moslems möchten die Meditationspra-xis erlernen und die Philosophie,
die dahinter steckt. Die buddhistische, gläubige Dorfbe-völkerung
Mahamunis freut sich und bedankt sich jetzt schon für die Möglichkeit,
zukünf-tig die Meditierenden und ein paar "residen-tal Bhikkhus" verpflegen
und unterstützen zu können. Das DANA-Prinzip (großzügiges
Geben) ist noch ganz lebendig hier und wird gelebt. Und, da - wie der Buddha
erklärt - das Dhamma die höchste Gabe ist: wollen wir nicht dazu
beitragen, daß das Dhamma gelehrt und praktiziert werden kann, auch
und gerade im bettelarmen Bangladesh?
Gegen Ende meines Meditationskurses fand
in dem Dorfkloster ein großes Fest, die "Ka-thina Celebration" (robe
offering ceremony) statt und man wollte mich unbedingt als Eh-rengast vorstellen.
(Entsprechend uralter Tradition, die bis auf den Buddha selbst zu-rückgeht,
werden den Mönchen zum Ende der Regenzeit neue Roben geschenkt - die
Laienanhänger des jeweiligen Klosters sor-gen dafür. Zu diesem
Anlaß wird ein Fest organisiert, alle Mönche werden großzügig
gespeist und beschenkt, es finden Anspra-chen, Rezitationen und Belehrungen
statt.) Nach langem Hin und Her willigten mein Meditationslehrer und ich
ein mit der Bedin-gung, daß ich abgeholt, gebracht, beschützt
und nicht gestört würde; und ich bekam An-weisungen, wie ich
mich zu verhalten habe, was ich in einer kurzen Ansprache in etwa sagen
solle. Es war dann alles wie in einem Traum. Man holte mich und eine weißge-kleidete
Begleiterin mit einer Rikscha (die auf dem unwegsamen Pfad vorsichtig ge-schoben
werden mußte) und ehrte mich wie eine Heilige. Gerne hätte ich
bei dem budd-histischen Fest ein bißchen rumgeschaut und die
Menschen beobachtet und in ihre Gesich-ter geschaut. Aber ich hatte Order,
nicht auf-zuschauen, niemanden anzuschauen. Hunder-te, wenn nicht gar tausend
Menschen müssen dagewesen sein - aber ich hab's nicht gese-hen. Auch
bei meiner Ansprache, die von Englisch in Bengali übersetzt wurde,
redete ich ruhig, langsam und achtsam, ohne ins Publikum jenseits des Mikrofons
zu schauen. Andächtiges Zuhören und Staunen, Freude darüber,
dem Gast aus dem fernen, reichen Europa was bieten zu können, und
über die paar Pali-Redewendungen in der gemeinsam verstandenen Sprache
des Buddha.
Ich habe vor und nach dem Meditationskurs
noch viele solcher Kathina-Zeremonien mit-gemacht, die größte
im Chittagonger Stadt-Tempel selbst. Vielleicht an die 100 Mönche,
auch die bekanntesten, ehrwürdigsten aus Bangladesh waren gekommen
und Tausende von gläubigen Menschen, umgeben von ei-nem Gemisch aus
Andacht und Jahrmarktsstimmung. Hinter dem Zaun und draußen auf der
Straße weitere Menschenmassen, die lauschen und schauen: fast alles
interessierte Moslems. Die Polizei, die vorsorglich anwesend war, hatte
diesmal nichts zu tun, alles ging friedlich und harmonisch ab - was nicht
immer der Fall ist im islamischen Bangladesh. Leider hörte ich wieder
viel vom Leid der buddhistischen Minderheit, von Menschenrechtsverletzungen
und von blutigen Vorfällen. Sie sprechen ungern darüber, auch
aus Angst vor der gewaltigen Übermacht der Moslems. Sie nehmen ihr
Schicksal lieber selbst in die Hand, halten in ihren Dorfge-meinschaften
zusammen und haben da schon Beachtliches geleistet. Während meiner
Be-suche staune ich immer wieder über so viel Aktivität, Mut
und Ideenreichtum beim Angehen ihrer vielfältigen Probleme.
Bangladesh ist ein klassisches "Vierte-Welt-Land" mit all den Problemen und Teufels-kreisläufen, die ja auch immer wieder in den Medien erscheinen:
Innerhalb ihrer Dörfer sind die Barua-Buddhisten oder "plane-Buddhists", wie sie sich selber nennen, aber sehr aktiv und sozi-alengagiert, was sie mir in vielen Dörfern und Projekten vorführten. So gibt es neben den (oft schlechten, unzureichenden) staatli-chen Schulen in vielen buddhistischen Gemeinden sogenannte "morning schools", die meist im Tempel selber abgehalten werden. Ehrenamtlich oder gegen ein kleines Ta-schengeld als Anerkennung unterrichten dort in den frühen Morgenstunden motivierte eigene Leute: Mönche, Studenten, gebildete Arbeitslose, ehemalige Lehrer. Neben weltlichem Wissen wie Englisch und Mathematik wird dort auch religiöser Unterricht gegeben. Die Kinder lernen die Lehre des Buddha, den Sangha und ihre eigene, traditionelle, budd-histische Kultur vor Ort kennen. An das Kloster angeschlossen sind oft auch Grund- und höhere Schulen, Waisenhäuser für Wai-senkinder und die Kinder der Ärmsten, Altenheime, Handarbeits-Werkstätten, Bibliotheken, Pali-Institute und einfache Meditationszentren. Ihre Sicherstellung und ihr Ausbau ist geplant, ebenso die Einrichtung freier Krankenstationen und Hilfsfonds.
Wir, die BGM, hat sich neben ihren internen
buddhistischen Zielen die Hilfe und Unter-stützung der Buddhisten
in Bangladesh zur Aufgabe gemacht. Wir nehmen Spenden in jeder Größenordnung
entgegen (steuerlich absetzbar) und leiten sie direkt weiter an unseren
zuverlässigen Partner vor Ort, Ven. Prof. Prajnabangsa Thero, den
Präsidenten der Mahamondal Welfare Organisation (MWO). Wir haben auch
einige persönliche Patenschaften für besonders bedürftige
Kinder, Lehrer, Alte und Mönche (Novizen) in Ausbildung und wir suchen
auch weitere Sponsoren, sowohl für einmalige Starthilfen zur Selbsthilfe,
als auch zur langfristigen, regelmäßigen Unterstützung
von Projekten. Damit alte Menschen im Altenheim in Zukunft selbst für
sich und vielleicht sogar dar-über hinaus für die Kloster- oder
Dorfge-meinschaft sorgen können, möchten wir den rüstigen
unter ihnen die Möglichkeit geben, zu arbeiten. Deshalb sammeln wir
auch Gel-der für Nähmaschinen (eine robuste, mecha-nische kostet
DM 130,- in Bangladesh), Webstühle, Werkzeug und zur Ausstattung einer
kleinen Druckerei.
Förderungswürdig ist besonders
auch das Bhikkhu-Trainings- und Meditations-Zentrum in Kadalpur bei Chittagong.
Dies ist die einzige Aus- und Fortbildungsstätte für die Sramans
und jungen Mönche in Bangla-desh. Ich konnte diesen heilvollen Ort
dies-mal wieder aufsuchen, der so abgelegen ist, daß man ihn nach
strapaziöser "Taxi"-Fahrt (damit meint man Motorrad-Rikschas) nur
zu Fuß erreichen kann oder auf dem Wasserweg über märchenhaft
verwunschene Kanäle (die mich an Kashmir erinnerten). Auch dort er-halte
ich wieder einen viel zu ehrenvollen Empfang und Würdigungen - dann
jedoch kann ich mehr oder minder ungestört bis zum nächsten Morgen
an ihrem Alltagsleben teil-nehmen. Auch hier große Disziplin und
ein langes Tagespensum. Die 4 vollordinierten Mönche und alle, auch
die jüngsten der 32 Sramans und 38 Waisenkinder (etliche dar-unter
gehören den völkischen Minderheiten der Chakmas und Marmas aus
den Chitta-gong Hilltracts an), die hier leben, stehen um 4 Uhr auf und
treffen sich bereits um 1/2 5 Uhr in der Halle vor dem Tempel zu ersten
Rezitationen und Meditationen. Eine alte Frau aus dem Dorf kocht inzwischen
die Reissuppe im traditionellen Erdofen im Fuß-boden der sogenannten
Küche. Die Verpfle-gung hier ist ein großes Problem: die budd-histischen
Familien (Bauern) des kleinen Dorfes geben zwar fleißig und großzügig,
aber es ist dennoch nicht genug. Also müssen Nahrungsmittel dazugekauft
werden, um we-nigstens die zwei Mahlzeiten am Tag zu sichern. Einige wohlhabendere
Buddhisten im Lande helfen immer wieder über die größte
Not hinweg. Durch gönnerhafte Schenkungen gehören ihnen jetzt
auch ein paar kleine Felder ringsum, auf denen dreimal im Jahr Reis und
einmal Gemüse geerntet werden kann.
Gerne möchte man mehr Grund ankaufen, um sich halbwegs selbst versorgen zu können. Aufgrund der unzureichenden, oft einseitigen Ernährung hier gibt es viele Krank-heiten - deshalb plant man auch die Einrich-tung einer kleinen Krankenstation.
In der Morgendämmerung, noch vor dem Frühstück, herrscht emsiges Treiben, da wird geputzt, gefegt, der Garten in Ordnung gehalten... Als der Gong um 7 Uhr zum Frühstück ruft, kommen sie alle mit ihren Schalen und stellen sich ordentlich und geduldig in Reih' und Glied an. Zwei Schöpfer dicke Reissuppe und einen Schlag grünes Gemüse gibt es heute, dazu Wasser. Ich als Ehrengast werde natürlich weit aufwendiger verköstigt, was mir angesichts der Nahrungsmittelknappheit hier gar nicht recht ist. Also esse ich nur wenig und verschenke viel. Die alte, pensionierte Lehrerin, die hier mit-hilft und die ich auch schon vom letzten Mal kenne, wacht über mein Wohlergehen.
Beim Schulunterricht, zu dem auch die Dorfkinder kommen, fällt mir ihr Eifer und ihr Können positiv auf, bereits die Erstklässler lernen neben Bengali auch schon Englisch lesen und schreiben. Da nicht genügend Klassenzimmer vorhanden sind, wird Schichtunterricht gehalten und viele Kinder werden im Freien unterrichtet. Freitags, am Feiertag im islamischen Bangladesh, findet die "friday-dhamma-school" statt, ein budd-histischer 6-Jahres-Unterricht für alle Interessierten, auch für Erwachsene aus den um-liegenden Dörfern. 8 Lehrer arbeiten hier, nur 2 davon werden dürftig von der Regierung bezahlt. Eine finanzielle Unterstützung dieser hochmotivierten Lehrer, vielleicht in Form von Lehrer-Patenschaften oder Dorfpatenschaften, halte ich für angebracht.
Auch ein Projekt für die Alten ist hier im Aufbau. 10 arme, alte Menschen, die entweder keine Familien (mehr) haben oder nicht mehr gebraucht werden, leben hier im Bhikkhu-Trainings-Zentrum schon mit, machen sich in Küche, Garten und auf dem Feld nützlich und sorgen für die Waisenkinder. Sie können allerdings nur tagsüber im Zentrum bleiben, nachts müssen sie zurück ins Dorf zu Verwandten, da es hier an Räumlichkeiten zur Übernachtung fehlt. Man würde gern die Ärmsten der Alten (und das wä-ren noch mehr als die 10) hier unterbringen; und da die meisten noch rüstig sind, bittet man uns auch hier um die Finanzierung eini-ger Nähmaschinen - das Know-how wäre schon da - , sie könnten dann ihre eigenen Kleider und Roben nähen und sich vielleicht durch Verkauf auf dem lokalen Markt noch ein klein wenig dazuverdienen, und einige Waisenkinder könnten auch gleich im Schneidern und Nähen angelernt werden, um später mal leichter einen Job zu finden oder sich selbständig machen zu können.
Hier wie überall ist es das Ziel, die Projekte selbständig laufen zu lassen. Aber die Anfangsschwierigkeiten sind enorm, deshalb meine ich, ist unsere gezielte Starthilfe wichtig und wirklich sinnvoll. Wir wollen die Bangladeshis nicht zu unmündigen Bettlern machen, sondern zu aktiven, kreativen und verantwortungsbewußten Menschen, die sich selbst und einander helfen können und werden.
Einen weiteren sehr engagierten Mann, der
am selben Ziel arbeitet, möchte ich auch vorstellen: Mr. B. K. Barua.
Er hat nach seinem Handwerkstraining in Japan hier in Chitta-gong das Projekt
"Fuji Crafts" gegründet. In dieser Werkstatt werden unterschiedliche
Artikel aus Holz, Kokos und Perlmut herge-stellt. Mit einfachen Maschinen
und in Handarbeit werden da z.B. Tausende von Perlmut-Knöpfen hergestellt,
die sich gut auf dem lokalen Markt und auch im Ausland verkaufen lassen.
Herr Barua stellt bevorzugt Arbeiter aus der benachteiligten buddhistischen
Minderheit an und bietet Waisen- und Armenkindern Lehrstellen und Trainingsprogramme
an. Aufträge und willige Arbeiter hat er genügend - weitere Maschinen
und Werkzeuge sind Mangelware.
Auch hier wären Investitionen angebracht,
denn aus der Starthilfe und erstem Training könnte ein Schneeball-Effekt
werden: angel-ernte Arbeiter gehen mit ihrem Wissen und evtl. einem kleinen
Kredit (z.B. in Form von Maschinen) zurück in ihre Heimatdörfer,
richten dort eine kleine Werkstatt ein, wo sie wieder ein paar Menschen
beschäftigen und anlernen können...
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