Frankfurter Rundschau - 22. Mai 2004

Hoffmann gegen Glasdach am


 Freiheitsplatz


HSB-Vorstand informierte Fahrgastbeirat über seine Vorstellungen zur Gestaltung des Busbahnhofs

Mit der Umgestaltung des Freiheitsplatzes in Hanau aus Sicht des Öffentlichen Nahverkehrs beschäftigte sich der Fahrgastbeirat Raum Hanau in seiner jüngsten Sitzung.

VON VOLKER VOGEL



Hanau · 21. Mai · Über eins waren sich alle Sitzungsteilnehmer einig: Der neue Busbahnhof am Freiheitsplatz muss nicht nur sicherer, sondern auch funktioneller und vor allem behindertengerecht werden. Dies war ganz im Sinne des Vorstandsvorsitzendem Ulrich Hoffmann, dem Geschäftsführer der Hanauer Straßenbahn AG (HSB), der in der Sitzung die Vorstellungen seiner Gesellschaft zur Umgestaltung des Freiheitsplatzes erläuterte.

Zum Thema Sicherheit teilte er mit, dass nach einer telefonischen Umfrage bei 300 Hanauer Bürgern das Sicherheitsempfinden auf dem Freiheitsplatz am schlechtesten sei. Die Neugestaltung dürfe diesen Gesichtspunkt nicht vernachlässigen. Der neue Freiheitsplatz müsse nicht nur die Attraktivität der Stadt steigern, sondern auch die Bedürfnisse der Hanauer Straßenbahn berücksichtigen. Anhand der einzelnen Modelle der Preisträger des Ideenwettbewerbs hinterfragten die Mitglieder des Fahrgastbeirats zusammen mit Ulrich Hoffmann auch die für die Ein-und Ausfahrt der Busse verkehrsgünstigsten Planungen. Hoffmann: "Nur eine schöne Umsteigemöglichkeit für die Fahrgäste zu schaffen, bringt nichts, wenn die Ausfahrt für die Busse nicht schnell und gut funktioniert."

Zugleich stellte Hoffmann heraus, dass ein Ingenieurbüro die einzelnen Planungsmodelle speziell unter dem Gesichtspunkt der Umsetzbarkeit des Busverkehrs überprüft habe. Voraussetzungen, die keineswegs alle Teilnehmer am Ideenwettbewerb aufgewiesen hätten.

Um Verzögerungen und Staus zu verhindern, müsse nach Hoffmanns Vorstellungen die Ausfahrt der Busse ähnlich praktiziert werden wie derzeit. Eine gute Einfahrt in Richtung Marktplatz sei dabei ebenso wichtig.

Weiterhin Kundenservice


Zu der Frage, ob es auch nach der Umgestaltung des Platzes einen Kundenservicebereich für die Fahrgäste geben werden, erklärte Hoffmann: "Auf jeden Fall." Auch werde weiterhin Servicepersonal zur Verfügung stehen, das Auskünfte erteilt.

Die einzelnen Haltestellen würden modern und behindertengerecht gestaltet, unter anderem mit entsprechenden Trittkanten. Für Sehbehinderte könnten optische und akustische Signale an den Wartestellen für eine bessere Orientierung sorgen.

Die gesamte Überdachung mit einem Glasdach, so, wie es auch in einigen Ideenentwürfen zu sehen war, lehnte Hoffmann ab. Außer einem möglichen Regenschutz für die Fahrgäste gäbe es nur Nachteile, wie Beispiele in Kassel und München zeigen würden. Ein Glasdach erhitze sich im Hochsommer sehr stark, zudem hätten Windböen ein leichtes Spiel, da die Bereiche wegen der Aus-und Einfahrt der Busse nach allen Seiten offen sein müssten.

Um genau zu untersuchen, welche Planung zur Freiheitsplatzgestaltung aus Sicht des Öffentlichen Nahverkehrs am besten sei, werde die HSB die Vorschläge nun genauer unter die Lupe nehmen. Dazu erklärte der HSB-Geschäftsführer: "Allgemein tauglich für den ÖPNV sind alle prämiierten Ideen. Wir überprüfen jetzt, welche am wirtschaftlichsten und verkehrsgünstigsten ist."



Zurück zur Homepage ÖkoBüro Hanau

Zur Übersicht Hanauer Nuklearbetriebe