Liebe Freundinnen und Freunde des ÖkoBüro Hanau,
endlich ist es so weit: das ÖkoBüro Hanau ist im Internet erreichbar. Unter der zugegebenermaßen nicht ganz leicht eingängigen Adresse (http://home.t-online.de/home/ 0618153139-0001/ - veraltet) www.oekobuero.de ist die Homepage des ÖkoBüro Hanau ab sofort zu besuchen. Etwas einfacher hat man es, wenn man die Suchmaschinen witch.de oder altavista.de zu Hilfe nimmt. Dann gibt man als Suchbegriff "ÖkoBüro" ein und es geht ohne die komplizierte Adresse. Von der Homepage aus können sich die Interessierten durch viele Seiten führen lassen, die von den einzelnen Gruppen gestaltet werden. Man findet Links zu befreundeten Organisationen, Rückmeldemöglichkeiten per E-Mail und auch die aktuelle Terminliste. Bei der Terminliste im ÖkoInfo gab es ja immer das Problem, dass nur ein Teil der Termine bereits bekannt war, die Terminliste im Internet hingegen wird wöchentlich erneuert.
Außerdem gibt es ebenfalls ab sofort eine Mailingliste. Unter dem Namen ÖkoBüro-Info werden - meist wöchentlich - aktuellste Infos aus dem ÖkoBüro Hanau weitergegeben. Mit dabei ist auch immer die aktuellste Ausgabe unserer Terminliste. Wenn Sie bisher diesen Infodienst noch nicht erhalten, teilen Sie uns bitte Ihre E-Mail-Adresse mit und Sie sind ab sofort im Verteiler. Dieser Service gilt auch für Nichtmitglieder der Koordination e.V.
Weiterhin erfreut sich das
ÖkoBüro
Hanau neben der Datenvernetzung auch vermehrt physischer Besuche von
Gruppen.
So war im Juni eine Schulklasse aus dem Main-Kinzig-Kreis zu Besuch im
ÖkoBüro, um sich über Möglichkeiten von
Bürgerbeteiligung
zu informieren. Im August war gar eine Gruppe aus Nicaragua (vgl. Seite
17) mit einem ähnlichen Anliegen zu Besuch. Schließlich
machte
der "atompfad ´99", eine spirituelle Gruppe mit internationaler
Beteiligung
im Öko-Büro Hanau Station, übernachtete hier und schaute
sich bei den in Abwicklung befindlichen Nuklearbetrieben um (vgl.
Seiten
10 + 12).
Bei seiner jüngsten Sitzung Ende August hat sich das EnergieWende-Komitee mit der derzeitigen Situation auf dem deregulierten Strommarkt befasst. Fazit: nach vier Jahren rot-grüner Regierung wird die EnergieWende vollzogen worden sein:
Während die EU-Verordnung ausdrücklich vorsieht, dass die einzelnen Staaten ein Stromanteil für regenerativen Strom und kraft-wärme-gekoppelten Strom vorsehen können, wurde just dies nicht in nationales Recht umgesetzt. Das derzeit gültige Energiegesetz, das die Liberalisierung des Strommarktes durchsetzen soll wurde noch unter Wirtschaftsminister Rexrodt (FDP) erarbeitet. Die rot-grüne Regierung macht jedoch keine Anstalten, dieses Gesetz zu novellieren. Hintergrund ist, dass SPD und B90 unterschiedliche Vorstellungen über die Novellierung haben. Zwar würden beide Vorschläge die ärgsten Mängel beheben, dennoch aber ist derzeit eine Einigung nicht in Sicht, ja beide Parteien scheinen nicht einmal sonderlich an der baldigen Änderung interessiert zu sein. Zwischenzeitlich erfolgt die Neuordnung des deutschen Strommarktes nach den Gesetzen des Verdrängungswettbewerbs: mit Dumpingpreisen werden die kleinen lokalen Anbieter aus dem Markt gekegelt.
Dies wird auch für
den
Main-Kinzig-Kreis Folgen haben. Nachdem die Stadtwerke Gelnhausen
bereits
zu 100% der EAM gehören. Ist mit einem Verkauf der Stadtwerke
Hanau
und der Kreiswerke Gelnhausen (derzeit zu 51% im Besitz des
Main-Kinzig-Kreises)
zu rechnen. Die Sondervertragskunden bekommen derzeit auch im
Main-Kinzig-Kreis
den Strom billiger angeboten, als die Stadt- und Kreiswerke ihn
einkaufen,
auf diese Art gehen die besten Kunden den öffentlichen Versorgern
verloren. Inzwischen haben die Billiganbieter (z.B. die EnBW-Tochter
Yellow
Strom GmbH mit 70% Stromlieferung durch den französischen
Atomgiganten
EDF) auch die Tarifkunden, also Haushalte im Visier. Bereits im
nächsten
Jahr werden die kommunalen Versorger im Strombereich rote Zahlen
schreiben
und damit zum Verkauf bereitgemacht.
Dies hat auch Auswirkungen
auf den ÖPNV. Während bisher die Hanauer Straßenbahn
aus
dem Stromgewinnen ihrer Mutter Stadtwerke Hanau subventioniert wurde
und
die Gewinne der Stromabteilung der Kreiswerke Gelnhausen (KWG) den
defizitären
Busverkehr im mittleren Kinzigtal finanzierte, fehlt dieses Geld
künftig.
Dies bedeutet entweder eine Einschränkung des ÖPNV oder aber
Steuererhöhungen, vermutlich beides.
Mit dem billigeren Strom für den Endverbraucher steigen damit die Steuern, gleichzeitig wird das Energiesparen durch den billigeren Strom ad absurdum geführt und der ÖPNV eingeschränkt. Nebeneffekt: Konzentration des Kapitals auf einige große transnationale Konzerne und massiver Arbeitsplatzabbau bei den ehemalig selbständigen Stadt- und Kreiswerken.
Wenn Regierung in Parlament in Berlin nicht endlich aufpassen ist es sicher welche deutsche Regierung als die kapitalfreundlichste und umweltfeindlichste in die deutsche Geschichte eingeht: nicht die von Bismarck, Hitler, Adenauer, Honecker oder Kohl, sondern die Regierung Schröder/Fischer.
Der Fahrdienstleiter der HSB (Hanauer Straßenbahn), Manfred Bock, erläuterte dem Fahrgastbeirat auf dessen jüngster Sitzung die geplanten Änderungen, anschließend brachten Fahrgäste Probleme zur Sprache. Geleitet wurde die Sitzung von Pro Bahn und Bus Bundesvorstandsmitglied Christian Behrendt. Der Fahrgastbeirat Raum Hanau hat seinen Sitz im ÖkoBüro Hanau.
Bericht der HSB über geplante Änderungen in den nächsten Jahren
Grundlage der in diesem Sommer bereits durch geführten und in den nächsten Jahren geplanten Änderungen ist der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über den Nahverkehrsplan, der vom Büro Retzko und Topp erarbeitet wurde.
Bereits umgesetzt wurde die Durchbindung der Linie 10 zum Hauptbahnhof. Dieser ist dadurch noch häufiger zu erreichen, außerdem aus dem Westen Hanaus ohne umsteigen. Herr Bock weist daraufhin, dass diese Verbindung bisher nicht sehr stark angenommen würde - von etwa 10 Fahrgästen pro Kurs. Dies kann an der noch geringen Bekanntheit dieser Variante liegen. Es habe auch vereinzelt Beschwerden gegeben, die Fahrgäste würden am Marktplatz nicht bei Mc Donalds sondern am Kaufhof aussteigen wollen. Seitens des FGB wird darauf hingewiesen, dass ihm zur Linie 10 keine Beschwerden vorliegen. Da Veränderungen i.d.R. immer zu Beschwerden der Unzufriedenen und Schweigen bei den Zufriedenen führt, wird dies als schweigende Zustimmung der Fahrgäste zur Änderung gesehen.
Weiterhin wurde die Veränderung der Linienführung der 16 im Stadtgebiet von Hanau vorgenommen. Hier kam es zu massiven Protesten aus der Bevölkerung, sowohl an die HSB als auch an den FGB und weitere Organisationen. Die rasche Änderung aufgrund dieser Interventionen, nämlich die Anfahrt der Haltestelle Friedrichstraße, wie u. a. vom Fahrgastbeirat gefordert, wird als gutes Beispiel von Flexibilität anerkannt, wie auch der Presse zu entnehmen war.
Die Ausdünnung der Linie 6 vom 15-Minuten auf den 30-Minuten-Takt in der Normallastzeit wird vom FGB kritisiert, hier sind die meisten Einwände an den Beirat ergangen. Von seiten des FGB wird vermutet, dies liege daran, dass die Streckenführung sehr umständlich und lang sei und dadurch natürlich hohe Kosten verursache, wie auch Retzko und Topp festgestellt haben. Hier sei also versucht worden, ein Einsparpotential auf dem Rücken der Fahrgäste zu aktivieren. Aus der Mitte des Beirates wird auch kritisiert, dass beide Linien (6 und 16) die Waldsiedlung zu exakt der gleichen Minute Richtung Hanau verlassen, dann aber eine halbe Stunde keine Verbindung nach Hanau mehr sei. Herr Bock weist daraufhin, dies läge am Problem der Anschlusssicherung: die 16 sei mit der S-Bahn am Hauptbahnhof verknüpft, die 6 mit der 4 in Klein Auheim und die 4 müsste wiederum auf die S-Bahn in Steinheim angestimmt sein, daher käme es zu dem für die Fahrgäste in der Waldsiedlung Großauheims sicher unzufriedenstellenden Ergebnis. Als möglicher Kompromiss zwischen dem Einsparungswillen auf der "langen Strecke" 6 und den Bedürfnissen der Waldsiedlungsbewohner regt der FGB eine häufigere Verbindung auf der kürzeren und schnelleren Linie 16 an, die zudem den Vorteil bietet, sowohl den Hauptbahnhof als auch den Freiheitsplatz anzufahren. Dann verbliebe der Nachteil durch die Ausdünnung der Linie 6 nur noch bei den Wolfgängern. Hier wäre durch eine bessere Kooperation von HSB und KVK die Möglichkeit gegeben, dass die KVK eine Haltestelle Wolfgang einrichtet (sie hält derzeit nur an der Degussa und dann wieder an der Pioneer-Kaserne). In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage nach einem Ringverkehr in Zusammenlegung der 4 und 6 besprochen, dies scheitert - so Herr Bock - daran, dass für Steinheim Gelenkzüge verwendet werden müssen, die für die Ortsdurchfahrt Großauheim ungeeignet seien.
Geplant aber noch nicht umgesetzt ist der Ringverkehr der Linie 1, durch den die Fahrzeit zwischen Kesselstadt und der Rosenau erheblich verkürzt werden kann. Allerdings sei bei dieser Lösung die Hohe Tanne abgekoppelt. Um dies zu vermeiden seien noch Abstimmungen mit einem anderen Betreiber (der Firma Rack) nötig.
Der Anschluss des Hauptbahnhofes an die Linie 8 wird verwirklicht werden, wenn die Stadt Hanau eine Abbiegerspur in den Krawallgraben realisiert hat.
Der Zusammenschluss der
Linie
15 und 16 zu einer Durchmesserlinie, wie es der Nahverkehrsplan
vorsieht,
wird sowohl von der HSB als auch vom Fahrgastbeirat kritisch gesehen:
Zu erwartende Staus im der Kreuzungsbereich mit Umgehungsstraße
nahe
der Dekalin sowie im Bereich der Bruchköbler Landstraße, die
derzeit bei der 15 durch relativ lange Wartezeiten am Freiheitsplatz
aufgefangen
werden können, würden im Fall der Zusammenlegung der beiden
Linien
und der damit zwangsläufig verbundenen kürzeren Stopps am
Freiheitsplatz
voll auf die 16 durchschlagen und damit die Verknüpfung mit der
S-Bahn
am Hauptbahnhof zunichte machen. Ähnlich hatten sich schon
während
der Aufstellung des Nahverkehrsplanes die AG Umweltverbund und die
Fahrgastverbände
VCD und "Pro Bahn und Bus" geäußert. Im übrigen wird
aus
der Mitte des FGB darauf hingewiesen, dass die 16 in der
Hauptverkehrszeit
inzwischen "dramatisch pünktlich" sein, es sei empfehlenswert bis
nötig 2 Minuten vor der geplanten Abfahrtzeit an der Haltestelle
zu
sein.
Die Weiterführung der
Linie 8 zur August-Schärttner-Halle scheitert derzeit noch an
einem
Bahnübergang, an dem Rangierarbeiten durch geführt werden.
Hier
ist eine neue Straßenführung entlang der Bahn im
Gespräch.
Anregungen aus der Mitte des Fahrgastbeirates an die HSB
Die Linienführung
der
Linie 3, die nach Norden drei verschiedene Äste hat, wird
kritisiert.
Erstens sei es für die Nutzer/innen wenig transparent, in "welche
3" sie einstiegen. Weiterhin wird der Endpunkt Reichenberger
Straße
kritisiert. Von hier aus sei ein Übergang zu den Zügen am
Nordbahnhof
aus Zeitgründen nicht möglich. Würde man keine Busse
über
die Reichenberger Straße fahren lassen, da für diese
Fahrgäste
die Haltestelle Hohe Landesschule ohne weiteres zumutbar wäre und
stattdessen alle Fahrzeuge zur August-Schärttner-Halle (ASH)
fahren
lassen, sei die Anknüpfung an den Nordbahnhof über die
Haltestelle
Kreishandwerkerschaft gewährleistet. Herr Bock weist daraufhin,
dass
kein Mensch außerhalb der Veranstaltungszeiten zur ASH fahren
wolle.
Eine kompromissweise Führung bis zur Kreishandwerkerschaft
scheitere
aber, da es dort keine Wendemöglichkeit gäbe. Eine generelle
Weiterführung zur ASH hätte jedoch einen geringen Nutzen und
relativ hohe Kosten, wenn man die Zusatzkilometer in die Kostenrechnung
einbezöge. Der Sitzungsleiter weist daraufhin, das dies u. a. an
der
realitätsfernen Kalkulation läge, die einen bestimmten
Kilometersatz
zugrunde legen würde. Tatsächlich würden diese Kosten
jedoch
nicht anfallen, da der Fahrer in beiden Fällen gleich hohe Kosten
verursache und auch die fixen Fahrzeugkosten konstant seien. Er
spricht
von "virtuellen Kosten" die aufgrund des üblicherweise
eingesetzten
Kostenkalkulationsverfahren anfielen, in der Realität jedoch nicht.
Der Linienplan im
Fahrplanheft
wird kritisiert. Positiv sei, dass es inzwischen Linienpläne
gäbe,
die die Linien der verschiedenen Verkehrsträger enthielten.
Allerdings
sein der Plan im Fahrplanheft mit seiner 2-Punkt-Schrift schlicht
unlesbar.
Auf der hinteren Umschlagklappe sei jedoch doppelt so viel Platz
vorhanden.
Die Zielanzeige in den
Bussen
wird als verbesserungswürdig angesehen. Die akustische Anzeige
sei
i. d. R. gut verständlich, jedoch nicht immer. (Anmerkung des
Protokollanten:
Auf dem Rückweg vom FGB in der Linie 7 konnten sich die
FGB-Teilnehmer/innen
von einer absolut unverständlichen Ansage überzeugen.) Besser
sei eine ergänzende optische Anzeige, wie sie inzwischen Standard
sei und u. a. in Frankfurt und Maintal Anwendung findet. Optimal seien
übrigens Laufbänder, die nicht nur die nächste
Haltestelle
anzeigten, wie sie z.B. die Namensschwester der HSB in Heidelberg im
Einsatz
habe.
Die Fahrradmitnahme zu ermöglichen wird angeregt. Im RMV-Tarif ist die Fahrradmitnahme eingeschlossen. Selbst relativ kleine Busse, wie die des Stadtbusses in Gelnhausen, bieten die Fahrradmitnahme an. Dabei sei klar, dass Fahrräder nur mitgenommen werden könnten, wenn der Platz nicht durch "Beförderungsfälle höherer Priorität", wie Rollstühle oder Kinderwagen benötigt würde. Herr Bock weist darauf hin, dass die HSB diese Möglichkeit gerade prüfe, indem sie sich von anderen Verkehrsträgern deren Erfahrungen berichten ließe.
Die Kooperation mit anderen Busunternehmen wird von den Fahrgästen als mangelhaft erlebt. Häufig fahren zwei Linien mit der gleichen Richtung zur gleichen Zeit, dann längere Zeit keine von beiden. Dies ist besonders ärgerlich in den verkehrsschwachen Zeiten abends und am Wochenende. Hier ließen sich durch Abstimmung Synergieeffekte erzielen, der ÖPNV würde sich insgesamt attraktiver gestalten.
Sichtverbindungen werden kritisiert. Sichtverbindungen gibt es häufig zwischen DB und Bussen und sind für Fahrgäste besonders ärgerlich: man sieht noch seinen wegfahrenden Anschlusszug oder -bus. Eine Ursache wird darin gesehen, dass bei den Fahrern ein Denken in "ihrem Fahrplan" vorherrscht und nicht gesehen wird, dass ein Verkehrsunternehmen ein Dienstleistungsbetrieb ist. Die Fahrgäste sind an einem Gesamtprodukt interessiert. Dieses Produkt ist ihre gesamte Transportkette. Nach Meinung des FGB müssten die Fahrer darin geschult werden, die Kundensicht wahrzunehmen und auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen, ggfs. auch auf erkennbare aber noch nicht geäußerte Bedürfnisse. Z. B. kann sich der Kunde zwar an den Fahrer wenden, damit dieser über Funk eine Anschlusssicherung herstellt, häufig ist jedoch hierzu die Hemmschwelle des Kunden zu hoch. Wohl aber kann der Fahrer, wenn er Verspätung hat, von sich aus fragen, ob jemand den Anschlussbus braucht. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Anschlüsse am Freiheitsplatz in den Abendstunden. Neben den Sichtverbindungen aus Unachtsamkeit gibt es jedoch auch die geplanten Sichtverbindungen, z.B. an den Bahnhöfen Hanau West und Steinheim. Hier weist der Sitzungsleiter daraufhin, dass das Versäumnis in erster Linie bei der DB liege, die zwar dem RMV bestimmte Zeiten zugesagt habe, jedoch aufgrund der Planungspriorität für den Fernverkehr beständig kleine Verschiebungen um wenige Minuten produziere, die die Eckanschlüsse wegfallen ließen. Zitat aus der Mitte des FGB: "Im Vergleich zur DB ist die HSB ein Freudenereignis". Die Sprecherin des Fahrgastbeirates, Annett Warczok, übergibt Herrn Bock eine exemplarische Studie über fehlende Anschlüsse zwischen der Linie 12 und der S-Bahn.
Die Anbindung des
Lamboygebietes
an den Hauptbahnhof wird von vielen Fahrgästen als
unzufriedenstellend
angesehen. Zwar gibt es eine direkte Linie 2/7 (Anmerkung des
Protokollanten:
der Bus nach Abschluss des FGB zum Hauptbahnhof benötigt dorthin
32 Minuten und das in einer Zeit, in der es fast keinen Verkehr auf der
Straße gibt), jedoch wäre als Alternative eine
Schnellverbindung
über die Umgehungsstraße denkbar. Herr Bock weist
daraufhin,
dass mit den Linien 2 und 7 sowieso eine Änderung ins Haus stehe,
da nach den Umbauarbeiten für die Landesgartenschau (LGS) ein
Ringverkehr
im Lamboygebiet nicht mehr möglich sei.
Für die LGS soll der
Nordbahnhof ein zentraler Punkt sein, da dies der nächstgelegene
Bahnhof
am Ausstellungsgelände sei. Auf Nachfragen aus dem FGB stellt sich
heraus, dass es noch kein Konzept für die Verkehrsführung der
HSB unter Einbindung des Nordbahnhofes für die LGS gibt. Dies
wird
als unbefriedigend angesehen, zumal dafür sicher noch bauliche
Maßnahmen
für die in 2 1/2 Jahren vorgesehene LGS nötig sind. Der
Sitzungsleiter
drängt hier auf rasche Planung, denn aufgrund des Wechsels der
Landesregierung
- die neue ist seiner Meinung nach weniger ÖPNV-freundlich - sei
mit
weniger Geldern zu rechnen, sodass die Fördermittel bald
erschöpft
sein werden.
Aus der Mitte des FGB kommt die Anregung, die Fahrpläne neu zu gestalten, und zwar ähnlich wie die DB-Pläne. Das System sei einfach, übersichtlich und seit 100 Jahren den Fahrgästen vertraut. Statt an einer Haltestelle mehrere Fahrpläne für mehrere Linien von evtl. mehreren Anbietern, die teilweise völlig anders strukturiert sind schlägt er vor die Abfahrzeiten aller Linien chronologisch zu ordnen, gefolgt von der Linienbezeichnung, dem Fahrziel, ggfs. dem Bussteig und dem Busstandard (Regionalbus, Schnellbus...). Es wird darauf hingewiesen, dass es entsprechendes in Maintal bereits gäbe. Da dies jedoch ein die HSB übergreifendes Thema sei, sei hier eigentlich die Stadt gefragt. In diesem Zusammenhang wird moniert, dass es In Hanau die vom RMV vorgesehene Lokale Nahverkehrsgesellschaft noch immer nicht gibt.
Herr Bock weist daraufhin, dass man hinsichtlich der Zusammenlegung von Haltestellen gleicher Fahrtrichtungen auf dem richtigen Weg sei, so würden inzwischen am Freiheitsplatz alle Linien Richtung Hauptbahnhof (2, 7, 16, demnächst 8) am gleichen Bussteig abfahren. Dies so der FGB sei auch am Hauptbahnhof nötig. Hier weist Herr Bock daraufhin, dass es nach der Fertigstellung des Hauptbahnhofskreisels eine Verbesserung gäbe. Die Nicht-HSB-Linien würden dann mit der Busvorderseite Richtung Hauptbahnhof stehen, damit die Fahrgäste die Busschilder erkennen können, außerdem sollen sie bis ans vordere Ende des Bussteiges fahren.
Moniert werden Untakte. Zwar gibt es inzwischen bei nahezu allen Verkehrsträgern einen Taktverkehr. Ein wichtiges Ziel, die leichte Merkbarkeit entfällt jedoch durch Taktsprünge. So gibt es z. B. bei den beiden Großauheim anfahrenden Linien Zweimal täglich einen Taktsprung, zusätzlich bei der 6 am Abend eine noch andere Regelung. Auch sind die Taktzeiten an Werktagen, Samstagen und Sonntagen unterschiedlich. Dies führt dazu, dass die Fahrgäste den Takt nicht als solchen erkennen bzw. ihn sich nicht merken können. Die Notwendigkeit jedoch selbst auf seiner "Stammlinie" immer den Fahrplan wälzen zu müssen, senkt die Akzeptanz des ÖPNV. Hierbei ist die HSB deutlich schlechter als z.B. die Stadtbusse in Gelnhausen oder Alzenau, sogar schlechter als die VU.
Es entspinnt sich eine Diskussion um weitere Probleme im Zusammenhang mit dem Hauptbahnhof. Holger Fischer regt an, den Stationsmanager des Hanauer Hauptbahnhofes in eine der nächsten Sitzungen des FGB einzuladen.
Es gibt noch zu wenige Wartehäuschen. Derzeit warten noch etwa 20 bis 30 Wartehäuschen, die die DSR für Stadt und HSB kostenlos aufbauen möchte, auf ihre Installation. Als positiv angesehen wird die Errichtung eines solchen am Klinikum. Schwierigkeiten habe es an der Haltestelle Rauschsiedlung gegeben, da der Hausbesitzer, in dessen Grundstück eingegriffen werden müsse, dies ablehnt. Es wird diskutiert, ob der Platz auf dem Gehsteig für ein Wartehäuschen ohne Gehsteig ausreicht. Auf jeden Fall sei dies eine Haltestelle, wo ältere Menschen mit z. T. längerem Anmarschweg dringend einer Sitzgelegenheit bedürften.
Aus dem FGB werden Beschwerden von Behinderten und älteren Menschen zitiert, die keinen freien Platz im Bus finden würden, hier griffe der Busfahrer nicht ein. Herr Bock sagt, die Busfahrer würden auf jeden Fall eingreifen, wenn sie dazu aufgefordert würden.
Das Thema Gewalt und subjektiv empfundene Bedrohung gefährdet auch in Hanau die Akzeptanz des ÖPNV gerade in den Abendstunden. Herr Bock weist darauf hin, dass die Fahrer über ein Codewort per Funk Polizei rufen können, die Zusammenarbeit mit der Polizei sei recht gut. Auf einer besonders gefährdeten Strecke (eine Jugendbande vom Großauheimer Rochusplatz fiel hier besonders auf) würde in Einzelfällen der Bus von einem Begleitfahrzeug begleitet um ggfs. eingreifen zu können. Dem FGB ist gerade am Vortag ein Fall von Gewalt in der Linie 6 bekannt geworden, bei dem auch Polizei und ein Notarzt zugezogen worden sei, die entsprechenden Unterlagen übergibt der FGB der HSB.
Hinsichtlich des
Anhaltens
an Haltestellen wird moniert, dass Busse mitunter weit vom Bordstein
entfernt
hielten, was gerade für gehbehinderte oder ältere Menschen
nachteilig sei, da die Niederflurbusse eine einzelne Stufe haben die
höher
ist als jede der drei Stufen beim herkömmlichen Bus.
Außerdem
wird moniert, dass die hinteren Türen sich bei manchen
Haltestellen
gewöhnlich direkt vor Bäumen befänden. Herr Bock
führt beides auf
mangelnde
Achtsamkeit von zum Teil unerfahrenen Fahrern zurück und sichert
zu,
dies auf der nächsten Fahrerschulung anzusprechen.
Die nächste Sitzung des Fahrgastbeirates Raum Hanau findet am 20. Oktober um 19.30 h im Nachbarschaftshaus Tümpelgarten statt. An diesem Abend wird der Fahrgastbeirat mit dem Vorsitzenden der Hanauer Taxifahrervereinigung, Uwe Ringel, Möglichkeiten erörtern, die Taxen in das ÖPNV-Angebot einzubeziehen.
Am 24. November um 19.30 h im Nachbarschaftshaus Tümpelgarten findet eine weitere Sitzung statt. An diesem Termin wird voraussichtlich ein Vertreter der Verkehrsgesellschaft Untermain (VU, ehemals Bahnbus) anwesend sein und Probleme mit dem Fahrgastbeirat erörtern. Die Tagungsstätte ist behindertengerecht und direkt zu erreichen mit der Linie 7, Haltestelle Plantagenstraße, Abfahrt Hanau Hauptbahnhof 19.05 h Abfahrt Freiheitsplatz 19.15 h
Erfolg des ÖkoBüro
Die Linie 16 der
Hanauer
Straßenbahn fährt seit Juni auf neuem Kurs: nicht mehr durch
die Nürnberger Straße und über den Marktplatz, sondern
am Klinikum vorbei zum Freiheitsplatz. Viele Leute beschwerten sich
beim
ÖkoBüro Hanau: würde die 16 wenigstens die Haltestelle
Friedrichstraße
anfahren - die Parallelstraße zur Barbarossastraße, die sie
nun fuhr, so fanden wir heraus, könnten die Leute in die Linien
1,
2, und 7 umsteigen und so Nürnberger Straße und Marktplatz
bequemer erreichen. Also formulierten wir einen entsprechenden Antrag,
wanden uns vom ÖkoBüro Hanau aus als VCD an die Presse, als
Fahrgastbeirat an die HSB und als Bürgerliste Umwelt
Großauheim
an die Stadtverwaltung. Unsere Intervention hatte Erfolg. Der
zuständige
Dezernent Patscha wollte das ÖkoBüro Hanau sofort von der
Änderung
telefonisch in Kenntnis setzen, traf dort aber niemand zuständiges
an, also hinterließ er eine Nachricht, die notiert wurde. Hier
das
Faksimile des Originalzettels:
Ein Bericht des Main Echo über die Station des atompfad ´99 der Feuergruppe in Hanau findet sich in der Mitte dieses ÖkoInfo.
Die Feuergruppe
berichtet
im Internet (http://www.snafu.de/~feuergruppe/rbr.html) über ihre
Reise. Ein Auszug aus dieser Internetseite informiert über die
Station
in Hanau (9./10. August 1999):
9. August:
Früh aufstehen, unter
den Bäumen schenkt uns Elke eine Yogameditation, das Wetter ist
wieder
wunderbar und Johannes hat Geburtstag. Heute ist auch der Jahrestag von
Nagasaki, dem wollen wir auch im Laufe des Tages gedenken. Wir kommen
etwas später los als geplant, es ist schon nach zehn und wir
wollten
schon um 9.00 Uhr weg sein. Mit einer kleinen Fähre setzen wir
über
die Mosel, finden dann irgendwann durch Koblenz hindurch den Weg am
Rhein
entlang. Schließlich gelangen wir auf den Fahrradweg an der
Lahn,
der zauberhafter nicht sein kann. Bis Limburg wollen wir heute kommen
(ca. 50 km), von dort aus mit der Bahn nach Hanau, wo uns die Robin
Wood
Leute erwarten. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Balduinstein werden wir
wieder
von unseren guten Geistern des Begleitfahrzeugs versorgt. Dort finden
wir
endlich auch den Platz für einen Kreis, um uns an Nagasaki zu
erinnern.
Es ist heiß und der Ort ist profan und sehr einsehbar, mein
Bedürfnis
nach einem „geeigneteren" Ort, in der Natur, vielleicht unter
Bäumen,
wischt Claudia mit der Bemerkung, „so ist das Leben oder das ist
die Realität"
weg - und sie hat recht. Sam, unsere australische Mitfahrerin, hat ein
Stück Stoff dabei, das- wie sie erläutert - aus Nagasaki
komme
und am Tag des Bombenabwurfs hergestellt sei. Wir stehen im Kreis,
lassen
das Stoffstück kreisen, betrachten es still, es ist farbenfroh
bunt,
hat auf rotem Grund stilisierte Blumen und Ornamente, spüren und
horchen. In der 2. Runde versucht jede/r einen Wunsch, einen Gedanken
auszusprechen.
Dieses kleine Ritual , das
wir mit einem stillen Handkreis beenden, hat bei mir eine große
Wirkung.
Danach verabschieden wir Martin Otto, der von seiner Familie gebraucht
wird. Schön, dass er uns eine Weile begleitet hat. Weiter
geht’s
nach Limburg. Nachdem uns ein freigiebiger Gärtner dicke schwarze
süße Brombeeren über den Zaun gereicht hat, endet kurz
darauf unsere idyllische Fahrt. Wir tauchen ein in laute , stinkende
Stadtstraßennormalität.
Ich bin fix und fertig, als wir am Bahnhof ankommen. Fahrt nach Hanau.
Wir werden von Angelika
Gunkel, unserer Kontaktfrau in Hanau, begrüßt. Sie
fährt
vor uns her zum ÖkoBüro, wo uns Horst Gunkel mit einem
wunderbaren
Essen erwartet. Die beiden gehören Robin Wood an und vielen
weiteren
Organisationen , wie sie später erzählen. Mit ca. 12 anderen
Organisationen/Vereinen, die sie teilweise mitgegründet haben,
teilen
sie sich das ÖkoBüro, haben einen großen
Versammlungsraum,
ein Büro und sie bieten uns für diese Nacht
Schlafplätze,
Horst sogar seinen eigenen Tempel. Die beiden sind ein perfektes Team
und großzügige Gastgeber. Vielen Dank. Um 21.00 Uhr treffen
wir uns, um den nächsten Tag, die Aktion zu besprechen. Trotz
allgemeiner
Müdigkeit geht es erstaunlich leicht. Danach erzählen
Angelika
und Horst aus ihrer Geschichte, wir müssen oft lachen . Sie sind
einfach
klasse und vermitteln vor allem das Gefühl, dass es ihnen gelungen
ist, das landläufige Gefühl des „ich kann sowieso
nichts ändern"
erfolgreich zu besiegen. Altaktvisten sind sie, kampferprobt im
Widerstand
und dabei humorvoll und ermutigend. Schließlich berichtet Ulla
uns
noch von ihren Erfahrungen, ihrem Wissen mit und über
Blockheizkraftwerke,
engagiert und sehr kompetent. Es geht darum atomfreien Strom dezentral
herzustellen und die Abwärme zu nutzen. Sie hat dies bereits in
ihrem
eigenen Mehrfamilienhaus verwirklicht und wirbt für die
Verbreitung
dieser Technik. Die Anlage kann im Keller jedes Hauses stehen und ist
so groß wie zwei Waschmaschinen nebeneinander. (Weitere
Informationen
dazu bei den Elektrizitätswerken Schönau, Tel.: 07673/
931578
oder 931559)
Man kann kaum glauben, wie
lang so ein Tag sein kann.
10. August:
Früh aufstehen,
packen
und auf die Räder in Richtung Nukem Alkem, dem Brennelementewerk.
Unser Aktion hat folgenden Ablauf : Zunächst bereiten wir den
Platz
vor, indem wir die mitgebrachten Transparente aufhängen, auch das
wunderschöne von den FriedensreiterInnen. Wir stellen uns auf dem
Parkplatz im Kreis auf, Angelika begrüßt uns, dann
erläutern
wir unsere Beweggründe für den atompfad und sagen etwas zu
den
einzelnen Stationen der Reise. Danach sprechen Angelika und Horst im
Erzähldialog:
ihre persönliche Geschichte auf dem Hintergrund von Nukem Alkem,
das
als das Herz der deutschen Atomindustrie bekannt war. Viele, viele
kleine
und große Aktionen und Schritte waren nötig, bevor das Werk
stillgelegt wurde. Viele Menschen und Gruppen waren beteiligt.
Jahrzehntelange
Arbeit von genau solchen Leuten, wie Angelika und Horst. Xeto
lässt
in den Sprechpausen die Glocke der Achtsamkeit ertönen, wir halten
inne. Es passt zu dem Grundtenor „Stilllegung- Hanau macht den
Anfang".
Eduard, ein weiterer Altaktivist u.a. vom BUND hält
anschließend
eine kämpferische Rede: Wir lassen uns nicht unterkriegen! Er
übergibt
uns noch 100 DM als Spende in die Klangschale.
Es sind einige
Journalisten
da, zwei Polizisten stehen beobachtend und unser Treiben bewachend
nebenan,
das Wachpersonal betrachtet uns von der anderen Seite des Schutzzauns.
Wir beenden unsere Aktion mit dem Ulmentanz, erinnern an die Menschen
von Tschernobyl und Novosybkov, denen zu Ehren wir ihn tanzen.
Abschließend
bemalen wir ein Stofftransparent, hängen es zum Trocknen an den
Zaun,
fragen den Wachmann, obs denn noch eine halbe Stunde da hängen
bleiben
kann und überreichen ihm ein Faltblatt vom atompfad. Dann brechen
wir auf. Es war für mich eine kleine, dichte und gelungene Aktion.
Wieder bin ich froh, dass wir uns die Zeit für diese Reise
genommen
haben, ein Luxus, den wir uns leisten. Danke euch/uns allen.
Robin Wood Hanau informiert:
Lebensmittel: Vertrauen
ist gut - Kontrolle ist nötig!
BSE, Dioxin, Klärschlamm, drei unappetitliche Begriffe, die jeweils im Zusammenhang mit Lebensmitteln auftauchen. Immer wieder zeigen Skandale auf, dass Lebensmittel immer mehr zu Produkten werden und immer weniger als Mittel zum Leben wahrgenommen werden. Bei den Diskussionen in der Regionalgruppe Hanau tauchte daher die Fragestellung auf, wie gut man sich auf Kennzeichnungen, Angabe von Inhaltsstoffen, Deklarationen verlassen könne und vor allem, wo welche Produkte zu bekommen sind. Je größer die Super- und Billigmärkte werden, desto schwieriger wird es, die Wege der Lebensmittel zu verfolgen, sich für regionale Produkte oder für natürliche Lebensmittel zu entscheiden. Es entstand daher der Wunsch, eine Zusammenstellung Geschäften und Verkaufsstätten zu erstellen, in denen einerseits regionale Produkte zu kaufen und andererseits korrekte Informationen zu den Produkten zu erhalten sind. Verstärkt wurde die Gruppe dadurch, dass im ÖkoBüro immer wieder Anrufe eingehen, bei denen sich zeigt, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert sind und verläßliche Hinweise vermissen.
Der erste Schritt
bestand
wie immer in der Informationsbeschaffung. Da in der letzten Zeit vor
allem
Frauen zu den regelmäßigen Treffen der Regionalgruppe kamen,
war der Ansatz, in unterschiedlichen Geschäften Informationen
über
Produkte einzuholen. Im Mittelpunkt standen - nicht zuletzt wegen des
Dioxin-Skandals
- Eier und Fragen nach der Kennzeichnung sowie nach gentechnisch
veränderten
Lebensmitteln.
Bereits jetzt liegen erste
Erfahrungen vor. Alle Aktivistinnen, die sich an VerkäuferInnen,
Marktleiter
oder Verkaufsstellen wandten, konnten einerseits eine große
Unsicherheit
hinsichtlich der Beantwortung der Fragen registrieren, andererseits
waren
alle Angesprochenen bemüht, die angesprochenen Informationen zu
beschaffen.
Das erste Fazit, das die Gruppe zog, war alle Verbraucherinnen und
Verbraucher
dazu anzuregen, immer wieder in den Märkten nachzufragen, denn
trotz
der Vielzahl von Skandalen scheinen entsprechende kritische Fragen in
den
Märkten kaum gestellt zu werden.
Bei der Recherche zu der Herkunft von Eiern, die in den Märkten inzwischen aus Bodenhaltung, Freilandhaltung, als Ökoeier oder Farmeier angeboten werden, zeigte sich, dass einerseits das Verkaufspersonal über die Herkunft der Eier kaum Kenntnis hatte und andererseits - nachdem die nötigen Informationen über Internet bzw. die Marktleiter beschafft waren - eine große Menge der Freiland- bzw. Bodenhaltungseier aus den Niederlanden stammte. Hier sahen die Aktivistinnen in der Auszeichnung ein großes Defizit, denn dass die Herkunft der Eier anhand von EU-Nummern erkennbar ist, wußten augenscheinlich die wenigsten der Verkäuferinnen oder Marktleiter, wieviel weniger können die KundInnen dann mit der Kennzeichnung anfangen.
Über die unzureichende Kennzeichnung von Produkten, die für Vegetarier, Veganer, Allergiker oder auch kritisch interessierte Verbraucher wichtig wäre, beklagten sich auch viele der angesprochenen VerkäuferInnen. Nur in wenigen Fällen ist es möglich, aus der Zutatenliste die benötigten Informationen zu ziehen. Unter einem neuen Licht erscheinen diese Unzulänglichkeiten jedoch, wenn man sie mit den Verhältnissen in anderen Ländern. Den Urlaub nutzten einige Aktivistinnen, um sich auch dort mit der Kennzeichnung von Lebensmitteln zu beschäftigen. So stellte sich heraus, dass es in England gang und gäbe ist, Produkte z. B. mit dem Hinweis „für Vegetarier geeignet“, „für Veganer geeignet“ zu versehen, bzw. Kennzeichnungen für Nußallergiker oder jene, die auf gentechnisch veränderte Lebensmittel verzichten wollen anzubringen.
Die Tatsache, dass inzwischen die Lebensmittelketten den Lebensmitteleinzelhandel bestimmen erschwert das Auffinden von regionalen Produkten. Nicht erst seit der Analyse zum kilometerlangen Weg des Joghurts ist deutlich geworden, dass der derzeitige Umgang mit Energie zerstörerisch ist. Gerade im Hinblick auf die Diskussionen zu Nachhaltigkeit und der Lokalen Agenda 21 ist ein Umdenken erforderlich. Mit „Umdenken“ allein ist es jedoch nicht getan, die inzwischen vorhandenen Strukturen erschweren jeden Schritt in die richtige Richtung.
Doch statt zu Resignation raten die Aktivistinnen von Robin Wood zu Aktion. Die positiven Reaktionen beim Nachfragen in den Märkten und die aufgedeckten, jetzt persönlich erfahrenen Unzulänglichkeiten, motivieren sie dazu, sich weiter mit dem Thema Kennzeichnung und Regionale Produkte auseinanderzusetzen.
Wichtig ist jedoch nach Ansicht der Gruppe, dass noch mehr VerbraucherInnen kritisch nachfragen - und wenn möglich die Robin Wood-Gruppe Hanau über ihre Erfahrungen unterrichten. Dies ist möglich bei den regelmäßigen Treffen jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, jeweils ab 20.00 Uhr im ÖkoBüro Hanau, Auwanneweg 72 in Hanau-Großauheim, oder per Telefon: 06181-53139, Fax: 06181-573975 oder unter der Adresse (OekoBuero.Hanau@t-online.de veraltet), neue E-Mail: fgb@oekobuero.de.
Die Aktivitäten
des
ÖkoBüros im Hinblick auf die Agenda 21 waren der
Auslöser
für internationalen Besuch im ÖkoBüro. Eine Gruppe von
Schülern
und Lehrern des Instituto Dirangen aus dem nicaraguanischen Diriamba
informierte sich mit zwei Lehrern der Heinrich-Böll-Schule in
Bruchköbel
über die Organisationen und ihre Tätigkeiten im
ÖkoBüro.
Sie waren im Rahmen eines Austauschprogrammes hier. Auf besonderes
Interesse
stieß, dass die Gruppen finanziell unabhängig sind, also
NGOs
(Non government organisations).
Verdeutlicht wurde, dass
Veränderungen nur langsam greifen. Einig waren sich die
internationalen
BesucherInnen und die Vertreterin des ÖkoBüros, dass
insbesondere
zwischen den angeblich weniger entwickelten Ländern und den
Industriestaaten
ein größerer Austausch nötig ist. Beeindruckt zeigte
sich
die Vertreterin des ÖkoBüros von dem großen Interesse
und
auch den Aktivitäten der Gruppe unter schwierigsten Bedingungen im
eigenen Land.
Der Hinweis auf die Regenwassernutzungsanlage des ÖkoBüros machte deutlich, wie unterschiedlich die Bewertung von Problemen ausfällt. Kaum nachvollziehbar schien, dass in den Industriestaaten ein so großer Aufwand getrieben wird, um Trinkwasser herzustellen und dass die Verwendung von Regenwasser nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist. In Nicaragua, wo die Luftverschmutzung geringer ist, wird Regenwasser für viele Bereiche des täglichen Lebens genutzt.
Auch wenn die
Lebenssituationen
jeweils unterschiedlich ist und die Bewertung von Problemen differiert,
zeigt sich jedoch, dass nur der Ansatz, Informationen auszutauschen,
miteinander
in Kontakt zu kommen und zu bleiben sowie die Aktivitäten vor
unterschiedlichstem
Hintergrund kennenzulernen zukunftsfähig ist, denn globales
Denken
und lokales Handeln sind überall auf der Welt dringend nötig
und Ansätze vorhanden.
Das aktuelle BuddhaNetz-Info erscheint - wie immer parallel zum ÖkoInfo, diesmal also am 23. September. Mitglieder der Koordination e.V. erhalten auf Wunsch die BuddhaNetz-Infos regelmäßig kostenlos zugesandt. Für Nichtmitglieder kostet das Abo jährlich DM 20,-. Das aktuelle Heft ist insbesondere den Thema Krieg gewidmet. Auch wenn wir dabei sind es zu verdrängen: zum ersten Mal hat die Bundesrepublik Deutschland Krieg geführt. Seit dem zweiten Weltkrieg war zumindest in Deutschland "die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln tabuisiert.
In dieser Ausgabe des BuddhaNetz-Infos zieht u. a. der bekannte US-amerikanische Dissident und Linguist Noam Chomsky das verhängnisvolle Denken vom Recht auf humanitäre Intervention und zieht Vergleiche mit anderen Kriegen im 20. Jahrhundert.
Der Ex-Vietnam-Soldat und jetzige Mönch Claude AnShin Thomas - derzeit auf einer Friedenspilgerreise durch Deutschland - schildert den Krieg und die Kriegsfolgen aus der Sicht des Täters.
Wie im Krieg gegen Irak, so wurde auch im Kosovo-Krieg Atommüllmunition eingesetzt. Inge Sterk von NEB hat dazu eine Anfrage ans Bundes"verteidigungs"ministerium gerichtet. Wir dokumentieren die Antwort von Scharpings Staatssekretär Dr. Wichert unkommentiert. Anschließend setzt sich die Ärztin und Nuklearspezialistin Veronica Engl mit dem Thema auseinander.
Daneben wird die Rolle des Zen im japanischen Militarismus ebenso erläutert, wie die Friedensmärsche in Kambodscha, auch ein Aufruf aus Sri Lanka zur Beendigung des dortigen Bürgerkrieges bringt das BNI sowie Überlegungen zum Kriegssteuerboykott in Deutschland.
Selbstverständlich
gibt
es auch eine Reihe anderer Berichte, die sich nicht mit dem
Schwerpunktthema
Krieg beschäftigen, besonders erwähnt sei nur der sehr
differenzierte
Bericht des BNI-Mitarbeiters Hans-Günter Wagner (Shanghai), der
sich
mit der Fa-Lun-Gong Bewegung auseinandersetzt, die von der chinesischen
Regierung als ihre stärkste Bedrohung angesehen
wird.
DM
30. September 1999,
20.00
h, BUG (Bürgerliste Umwelt und Grüne
Großauheim):
Jahreshauptversammlung. Ort: ÖkoBüro Hanau,
06. Oktober 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
20. Oktober 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
20. Oktober 1999, 19.30
h, Fahrgastbeirat Raum Hanau; allgemeine Probleme, Finanzen,
Integration
von Linientaxen/AST in das Hanauer Verkehrsnetz. Stargast: Uwe Ringel,
Vorsitzender der Hanauer Taxifahrervereinigung. Ort: Nachbarschaftshaus
Tümpelgarten (HSB-Linie 6 bis Plantagenstraße)
23. Oktober 1999, 10.00
h Informationsstand des BuddhaNetz-Infos, des vierteljährlichen
Mitteilungsblattes des Netzwerks engagierter Buddhisten auf dem
Kongress
der Deutschen Buddhistischen Union. Ort: Berlin, Haus der Kulturen
(Kongesshalle)
23. Oktober 1999, 14.30
h, VCD-Sitzung, Themen: Stadtbahn Hanau, Fahrgastvertretung
24. Oktober 1999, 10.00
h Informationsstand des BuddhaNetz-Infos, des vierteljährlichen
Mitteilungsblattes des Netzwerks engagierter Buddhisten auf dem
Kongress
der Deutschen Buddhistischen Union. Ort: Berlin, Haus der Kulturen
(Kongesshalle)
29. Oktober 1999, 19.30
h, Energie-Wende-Komittee Main-Kinzig; Themen: EnergieWende-Kampagne,
Strategie
03. November 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
17. November 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
20. November 1999, 14.30
h, VCD-Sitzung, Themen: Stadtbahn Hanau, Fahrgastvertretung, Planung
für
2000 (inhaltlich und personell)
24. November 1999, 19.30
h, Fahrgastbeirat Raum Hanau; allgemeine Probleme, insbesondere
bezüglich der Busse der Verkehrsgemeinschaft Untermain. Anwesend:
ein Vertreter der VU. Ort: Nachbarschaftshaus Tümpelgarten
(HSB-Linie
6 bis Plantagenstr.)
01. Dezember 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
15. Dezember 1999, 20.00
h, ROBIN WOOD - Regionalgruppe Hanau
17. Dezember 1999, 19.30
h, Energie-Wende-Komittee Main-Kinzig; Themen: EnergieWende-Kampagne,
Planung
für 2000. Ort: Am Dreibrüderhof 4, Schlüchtern-Hinkelhof
28. Januar 2000, 19.30 h,
Fahrgastbeirat Raum Hanau; allgemeine Probleme, Zugverbindung
Hanau-Friedberg.
Heutiger Gast: Holger Fischer, Fahrgastbeirat Wetteraukreis. Ort:
Nachbarschaftshaus
Tümpelgarten (HSB-Linie 6 bis Plantagenstraße)
Das nächste
ÖkoInfo
erscheint am 21. Dezember. Einsendeschluss ist der 30. November.
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