Vier Wochen Bombardement in Afghanistan haben der IPPNW bewiesen, dass
Krieg das grundsätzlich falsche Mittel ist, um die Verantwortlichen
für die Terroranschläge vom 11. September einer gerechten Bestrafung
zuzuführen. Gewalt ist nicht mit Gewalt zu bekämpfen. In diesen
vier Wochen wurden weder die Taliban entmachtet, noch ist man Bin Ladens
habhaft
geworden oder hat die Strukturen el Qaidas nachhaltig zerstört.
Statt dessen ist einmal mehr die Zivilbevölkerung zur Hauptleidtragenden
dieses Krieges geworden.Fünf Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Doch nicht nur das humanitäre Elend der Flüchtlinge und die zivilen Toten sind Argumente für ein radikales sicherheitspolitisches Umdenken und das sofortige Ende dieses Krieges. Der Krieg fördert die Wut islamischer Menschen und verbreitert den Nährboden von Terrorismus. Der Krieg fördert die politische Instabilität in Pakistan, einem Land mit Atomwaffen, dessen Verfügungsgewalt zunehmend zu einem Problem werden kann. Nachbarstaaten wie Indien und China, beide ebenfalls Atommächte, und Indien in einem historischen Konflikt um Kaschmir mit Pakistan, schauen mit äußerster Skepsis auf die Entwicklung.
Die Entsendung deutscher Soldaten in diesen Krieg ist der grundsätzlich falsche Beitrag, dem Übel des Terrorismus bei zu kommen. Deutschland bindet sich noch weiter in die rigorose Machtpolitik der USA ein. Die Rückkehr zu einer Politik der Vernunft und Besonnenheit wird immer schwerer werden.
Der Gießener Psychotherapeut und Sozialphilosoph Professor Horst-Eberhard
Richter, Ehrenvorstandsmitglied der IPPNW, warnt: "Mehr Sicherheit gibt
es nur durch eine Politik größerer sozialer Gerechtigkeit auf
der Basis von Ebenbürtigkeit und Gleichberechtigung. Das allein ist
eine konstruktive Friedenspolitik, die den Terrorismus seines Nährbodens
beraubt."
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Terror