Nach buddhistischer Erkenntnis sind Taten eine direkte Folge der vorangegangenen Gedanken und Worte. Werden diese in friedlicher Absicht gesprochen, kann daraus Friede entstehen. Werden sie in Hass und im Zorn gesprochen, ist die Gefahr gross, dass daraus eine Politik folgt, die auf dem Denken des "Aug‘ um Aug‘ und Zahn um Zahn" beruht. Diese hat sich nicht bewaehrt.
Mitglieder der oesterreichischen Bundesregierung sagen Amerika im Kampf
gegen den Terror die Unterstuetzung Oesterreichs zu und stellen fest, dass
unser Land anlaesslich der Ereignisse nicht mehr neutral bleiben koenne.
Gemaess der Lehre des Buddha ist jedoch ein neutraler Standpunkt noetig,
um fuer beide Seiten Verstaendnis aufzubringen. Dadurch koennen
Konflikte ueber die Tagesereignisse hinaus einer laengerfristigen friedlichen
Loesung zugefuehrt werden. Die OeBR bittet daher die Mitglieder der Oesterreichischen
Bundesregierung, die Neutralitaet unter dem Druck der Ereignisse nicht
vorschnell aufzugeben. Eine unparteiische und neutrale Haltung in allen
Konfliktsituationen entspricht dem Ideal der buddhistischen Lebensfuehrung.
Die Oesterreichischen Buddhisten hoffen, dass Amerika und die NATO im
Zuge der Verfolgung der Taeter nicht Menschen toeten, die an den Anschlaegen
weder beteiligt waren noch diese unterstuetzt haben. Das wuerde nur zu
einer weiteren Eskalation der Gewalt und Anschlaege fuehren. Diese koennten
sich gegenseitig immer weiter ueberbieten und das Leiden
der Menschen auf beiden Seiten ueber das, was jetzt geschehen ist,
weit hinausfuehren.
Oesterreichische Buddhistische Religionsgesellschaft
Koerperschaft oeffentlichen Rechtes
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