Buddha ging von der Tatsache der Reinkarnation (Wiedergeburt) aus, wie (seinerzeit) die gesamte indische Philosophie. Alle Wesen, Menschen und Tiere, werden (nahezu) unendlich oft wiedergeboren, und zwar in unendlich vielen Varianten, als unterschiedliche Wesen, auch in anderen Welten und somit jenseits der Lebensdauer des Sonnensystems.
Das Rad des Lebens dreht sich also unendlich lange. Dabei ist keine Wirkung ohne Ursache, keine Ursache ohne Wirkung. Die Wirkungen müssen nicht im selben Leben erfolgen. Durch das Prinzip des Karma (bedingende Taten) beeinflussen wir unser künftiges Schicksal selbst, auch über die Dauer des jetzigen Lebens hinaus, dies wird als Konditionalnexus bezeichnet. Dabei ist das, was da wiedergeboren wird, keine Seele, keine letztendliche Entität, kein unveränderliches Wesen, sondern eine karmische Folgeerscheinung.
Das ewige Leben, das der Buddhismus verwirklicht sieht, ist jedoch nichts
eigentlich Erstrebenswertes, da es beständiges Leiden (Unzufriedenheit,
in Pali: dukkha ist (1. Wahrheit): Geboren werden ist Leiden, Altern ist
Leiden, Tod ist Leiden, vom Lieben getrennt sein ist Leiden, mit Unliebem
vereint sein ist Leiden. Die 2. Wahrheit ist die Ursache des Leidens. Diese
besteht kurz gesagt im Anhaften; so wird jeder Besitz zur Bürde. Die
3. Wahrheit ist die von der Überwindung des Leidens. Alles was entsteht,
ist vergänglich, also auch die Existenz des Leidens. Die 4. Wahrheit
ist die vom Weg zur Überwindung des Leidens. Wenn wir das Anhaften
als Ursache akzeptieren, so müssen wir das Anhaften (das Besitzstreben)
überwinden. Hierzu gibt es einen Weg, den Achtfachen Pfad richtiges
Erkennen, richtiger Entschluß, richtige Rede, richtiges Handeln,
richtiger Lebensunterhalt, richtige Achtsamkeit, richtiges Streben, richtige
Meditation). Durch Praktizieren dieses Achtfachen Pfades, erzeugen wir
kein neues Karma, wir überwinden damit den Zwang zur Wiedergeburt
und entrinnen dem Kreislauf des Lebens und Leidens, den dann erreichten
Zustand nennt der Buddhist nibbana (Nirwana).
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